Silage im Rohr

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Beim Neubau des Bio-Zuchtsauenstalls hat Familie Holzer viele Details schlau durchdacht: Zum Beispiel verteilen Alubleche die Einstreu gleichmäßig auf zwei Buchten. Oder: Futuristische Rohre sind von oben befüllbare Raufutterspender.


Nach ihrer Umstellung auf Bio-Landbau 2009 bauten Christian und Gabriele Holzer den früheren Milchviehstall in einen Bio-Schweinemaststall um. Schon damals hatten sie gute Ideen: Über eine Holzrutsche fallen zum Beispiel kleine Heuballen vom Lager oberhalb des Stalls in ein Gitter über dem Auslauf. Ihre Bio-Mastschweine können damit jederzeit Heu aus dieser „Raufe“ zupfen.

Windgeschützte Ausläufe

Nachdem der bisherige Bio-Ferkellieferant seine Ferkel selbst mästen wollte, entschloss sich das Ehepaar Holzer 2013 zum Einstieg in die Ferkelproduktion. Für Christian soll dadurch auch ein Arbeitsplatz am Betrieb entstehen. Nach einigem Nachdenken entschied sich die Familie für zwei einander gegenüber stehender Gebäude. Darin finden 24 Zuchtsauen, 60 Aufzuchtferkel sowie 20 Mastschweine Platz. Die Ausläufe sind in eine Art Innenhof angeordnet und dadurch sowohl wind- als auch sonnengeschützt.

Stroh verteilen mit Prallblech

Foto: © BIO AUSTRIA
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Die saubere Lagerung von Einstreu, Raufutter und auch Maschinen oberhalb der Buchten war Christian Holzer wichtig. Einerseits konnte er dadurch die Geländeneigung nutzen, andererseits sind Einstreuen und Raufutter-Fütterung von oben arbeitssparend. Eine besondere Idee soll hier hervorgehoben werden: Jeweils über zwei der zehn WelCon-Abferkelbuchten (Firma Schauer) ist ein Abwurfschacht für Stroh angebracht. Damit es sich in beide Buchten verteilt, hat Christian ein „Prallblech“ aus Aluminium geschnitten und unterhalb der Öffnung montiert. „Das funktioniert super. Und ist eigentlich ganz einfach!“, sagt der Bio-Bauer.

Rohre für Silagefütterung

Eine weitere Idee ermöglicht Raufutter-Fütterung von Ferkel und Wartesauen auf Vorrat: Von der Außenwand des Obergeschosses führen verzinkte Blechrohre mit 50 Zentimeter Durchmesser nach unten in die Ausläufe der Schweine. Damit können oben – im Trockenen – Silage- oder Heuballen gelagert, geöffnet und als Raufutter für mehrere Tage in die Rohre verteilt werden. Unten enden die Rohre in Gittern, und Ferkel oder Sauen ziehen sich die gewünschte Raufuttermenge heraus.
„Die Sonne scheint nur kurz direkt auf die Rohre. Das hat bisher noch zu keinen Problemen geführt. Heuer im Sommer habe ich Heu eingefüllt, weil die Silage durch die Hitze schlecht geworden wäre. Jetzt ist aber schon wieder Silage drinnen“, meint Christian Holzer nach fast einem Jahr im neuen Stall. Er kaufte die Rohre, die eigentlich für Lüftungsanlagen hergestellt werden, direkt in der Fabrik gleich in der Nähe.

Gute Ideen sind nicht teuer

Natürlich war der Stallneubau eine große Investition in die Zukunft. „Ein Sauenplatz samt Ferkelaufzucht hat etwa EUR 10000,- gekostet. Davon bekommen wir 30 Prozent gefördert“, berichtet Familie Holzer offen. Das ist nicht gerade billig, aber die Gebäudekonstruktion mit isolierten Fertigteilwänden, befahrbarem Obergeschoss inklusive „Brücke“, Maschinenhalle und Festmistplatz hat seinen Preis. Ein großer Vorteil dabei: Der Stall war rasch gebaut, und das trotz Nebenerwerbs. Und: Die Stalleinrichtungen wie Infrarot-Heizplatten, Auslauftüren oder Schwenktore einer großen Stallbaufirma funktionieren auch schon bei anderen Bio-Betrieben gut.

Kaum etwas gekostet haben die pfiffigen eigenen Ideen: Ein „Raufutterrohr“ kostet nicht mehr als EUR 60,- je Laufmeter, und die „Prallbleche“ – selbst geschnitten, gekantet und montiert – kosten quasi nur die Arbeitszeit fürs Bauen. Gabi und Christian Holzer zeigen damit, dass jene Details, die Einstreu- und Fütterungsarbeit erleichtern, nicht viel kosten müssen!

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