Jahreshauptversammlung BIO AUSTRIA

holte Christian Dürnberger zum Thema „Landwirtschaft, Ethik und Gesellschaft“ in die LKOÖ nach Linz

Arbeitsschwerpunkte des Jahres 2022

Bei der Jahreshauptversammlung von BIO AUSTRIA OÖ am 22. April 2023 begrüßte der Vorstand einige der 49 Neumitglieder vorab persönlich und präsentierte in einer Rückschau die Arbeitsschwerpunkte des Jahres 2022 und einen ersten Ausblick für 2023.

2022 standen neben der aktuellen Situation am Bio-Markt, die neue EU-Bio-Verordnung und das neue ÖPUL im Fokus. Für die Sichtbarkeit von BIO AUSTRIA und die Mehrleistungen der biologischen Landwirtschaft für die Gesellschaft wurde im Herbst 2022 und Frühjahr 2023 eine breit angelegte, bundesweite BIO AUSTRIA Plakatkampagne unter dem Motto „Bio = Klimaschutz zum Essen“ umgesetzt.

Ausblick 2023

Ein erster Ausblick 2023 ist ebenso vielversprechend: Mit der „Bio-Summertime“ lädt BIO AUSTRIA OÖ BesucherInnen am 01. Juli 2023 ein, gemeinsam eine gute Sommerzeit in der Stadt zu verbringen. Dabei leisten Biobetriebe mit ihrer biologischen und damit nachhaltigen Wirtschaftsweise einen zentralen Beitrag – damit auch künftige Generationen noch eine gute Sommerzeit in der Stadt erleben können.

Christian Dürnberger

Im Anschluss bot Christian Dürnberger in seinem Impulsvortrag einen ganzheitlichen Blick auf die Themen Landwirtschaft, Ethik & Gesellschaft: Was sind die gesellschaftlichen Erwartungen an die Landwirtschaft? Wie wird die Tierhaltung der Zukunft aussehen? Dürnberger eröffnete seinen Vortrag mit der Frage „Warum wir heute anders über Landwirtschaft diskutieren als vor zwei, drei Generationen. Gesellschaftliche Veränderungen wie die Wohlstandsdebatte, gesellschaftliche Entfremdung gegenüber der Landwirtschaft, die Veränderungen bzw. die Technologisierung der Landwirtschaft und Neue Perspektiven und Wissen über Tiere und Tierwohl haben dabei einen wesentlichen Einfluss. Zu diesen Aspekten gilt es in Diskurs zu treten und insbesondere das Potential der biologischen Wirtschaftsweise und die dahinter liegenden Werte zu kommunizieren. Laut Eurobarometer 2022 spricht man der Landwirtschaft zentrale Aufgaben wie „sichere, gesunde, qualitative Nahrungsmittel“ und „Tierwohl“ zu. Werte, die insbesondere die Bio-Landwirtschaft in hohem Maße erfüllen kann.

Eine weitere These Dürbergers lautete „Gerade beim Thema Essen erleben wir die so genannte „BürgerIn – KonsumentIn – Kluft (Citizen-Consumer-Gap)“. KonsumentInnen agieren häufig im Sinne der „sozialen Erwünschtheit“, sprechen sich also für mehr Tierwohl aus, dies deckt sich aber nicht unbedingt mit dem realen Kaufverhalten an der Theke. Dürnberger bringt es auf den Punkt „Die durchschnittliche VerbraucherIn möchte zwei Formen der Landwirtschaft: Eine für’s Gemüt und eine für die Geldbörse.“ Nichts desto trotz gibt es eine wachsende Konsumentengruppe, die mehr Geld für Werte in der Landwirtschaft ausgeben. Insbesondere junge Menschen legen mehr Wert auf ethische Aspekte wie Tierwohl, die ihnen die biologische Wirtschaftsweise bieten kann.

KosumentInnen-BäuerInnen Beziehung

Darüber hinaus wurde abermals deutlich, wie wichtig das Vertrauen in der KosumentInnen-BäuerInnen Beziehung ist. Der Landwirt als Beruf genießt gesellschaftlich hohes Ansehen und Vertrauen, dieses gilt es im Diskurs konstruktiv zu nutzen. Komplexe Sachverhalte in der Landwirtschaft kann man nur schwer in wenigen Worten erklären, deshalb ist es wesentlich das Vertrauen der KonsumentInnen dauerhaft zu gewinnen. Dies gelingt in persönlichen Gesprächen in denen die Werte hinter dem täglichen Tun kommuniziert werden,
wahrhaft kommuniziert wird und Probleme nicht kaschiert werden,
sich Bäuerinnen und Bauern selber mit ihren Produkten identifizieren
und auch kontroverse Dialoge ernst genommen werden.

Nach dem erkenntnisreichen Abend kam beim Bio-Buffet auch der persönliche Austausch untereinander nicht zu kurz.

© BIO AUSTRIA
BIO AUSTRIA Neumitglieder erhalten bei der Jahreshauptversammlung ihre BIO AUSTRIA Hoftafeln.

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