Lebensmittel der Woche: Bio-Schweinefleisch, -Schinken und Co.
Allgemeines
Schweinefleisch, Schinken und Co. sind in Österreich ein nicht wegzudenkender Teil der kulinarischen Genusslandschaft. Wem die Umwelt, das Wohl der Tiere und die Qualität des Fleischs am Herzen liegt, der greift am besten zu Bio-Schweinefleisch und -Fleischprodukten.
Herkunft und Geschichte
Das Hausschwein ist eines der am längsten domestizierten Haustiere in der menschlichen Zivilisationsgeschichte und wird nahezu ausschließlich zur Fleischerzeugung gehalten. Als Allesfresser diente es früher, als es noch keine strengen Hygienevorschriften gab, auch zur Verwertung von Küchenabfällen.
Konsum
In Österreich zählt Schweinefleisch neben Geflügel zu den am meisten verzehrten Fleischarten. 2015 stagnierte der Konsum mit 5,4 Millionen geschlachteten Schweinen allerdings im Vergleich zum Jahr 2014. Weltweit entwickelt sich der Fleischkonsum sehr unterschiedlich. Während in den traditionellen Fleisch produzierenden Ländern in Europa und den USA der Konsum nur noch schwach bis gar nicht steigt, boomt die Nachfrage in Teilen Asiens. Bis 2022 entfallen rund 80 Prozent des Wachstums im Fleischsektor auf China und Indien.
Besonderheiten
Sauwohl fühlen sich Schweine, die auf einem Biohof gehalten werden: ihnen steht mehr Platz zur Verfügung, sie haben Auslauf ins Freie und können ihren natürlichen Bedürfnissen wie dem Suhlen im Schlamm nachkommen. Zudem wird in der Bio-Landwirtschaft auf die Auswahl standortangepasster, robuster und stressresistenter geachtet. Bio-Schweine bekommen ausschließlich biologisches, gentechnikfreies Futter – zusätzlich zu Getreidemischungen auch Heu, Silage oder frischen Klee – zu fressen. Dadurch wachsen die Tiere langsamer, was einen positiven Einfluss auf die Fett- und Fleischqualität hat.
Besonderheiten der Verarbeitung
Für die Qualität von Schinken und Wurstwaren sind vor allem zwei Faktoren ausschlaggebend: die hohe Qualität der biologischen Rohstoffe und die hochwertige Verarbeitung. In der biologischen Wurstherstellung werden außer Fleisch und Fett nur Kochsalz, Gewürze und Rauch verwendet. Phosphat, Glutamate oder gar künstliche Farbstoffe sind tabu. Das verlangt von den ErzeugerInnen viel Wissen, großes Engagement und Sorgfalt in der Verarbeitung sowie eine Umstellung der Rezepturen.
(Bio)Facts
- Bio-Schweine dürfen nicht mit gentechnisch manipulierten Futtermitteln gefüttert werden.
- Bio-Schweinen erhalten ausschließlich biologische Futtermittel, am besten vom eigenen Hof.
- Bio-Schweine müssen in Gruppen gehalten werden. Nur eine Woche vor dem errechneten Abferkeltermin und während der Säugeperiode ist Einzelhaltung erlaubt
Wussten Sie, dass
- die Auswahl robuster, stressresistenter und standortangepasster Schweinerassen – zu denen auch die alten Rassen Turopolje und Mangalitza zählen – das A und O der biologischen Schweinehaltung ist?
- pro Jahr und Kopf in Österreich durchschnittlich 40 kg Schweinefleisch gegessen werden?
- dass die Schweine auf BIO AUSTRIA Betrieben vorzugsweise mit hofeigenem Futter gefüttert werden?
- die Stallungen auf BIO AUSTRIA Höfen ausreichend Möglichkeiten zum Beschäftigen, Wühlen und Abkühlen bieten müssen, damit die Schweine ihr arttypisches Verhalten ausüben können?