Honig aus dem Humer-Rahmen

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Preisträger BIO AUSTRIA Fuchs 2013 – Andreas Humer – 2. Platz

Seit drei Jahren hat der Bio-Imker Andreas Humer seine drahtlosen Wabenrahmen im Einsatz. Störende Drähte gehören der Vergangenheit an.

Schon mit 13 Jahren hat Andreas Humer von seinem Onkel seinen ersten Bienenstock erhalten. Seitdem hat sich der Tüftler aus Linz mit so manch gutem Einfall die Imkerei erleichtert. „Seit ungefähr 20 Jahren stören mich die Drähte in den Wabenrahmen“, erklärt der Bio-Imker den Ursprung seiner Idee. Als gelernter Tischler bastelte er sich nach langem Überlegen und Probieren die ersten drahtlosen Wabenrahmen aus heimischen Lindenholz und erlangte mit seiner Erfindung den zweiten Platz beim BIO AUSTRIAFuchs Preis 2013.

Wie es funktioniert

Der Humer-Rahmen ist nach dem Deutschen Einheitsmaß gefertigt. Zerlegt besteht er aus zwei Querleisten und vier Seitenleisten, die ganz einfach zusammengesteckt und wieder zerlegt werden können. Nicht benötigte Rahmen können so platzsparend verstaut und gelagert werden.
Die Wabe kann mit wenigen Handgriffen eingespannt werden. Einfach die vier Seitenleisten in die vorgesehenen runden Öffnungen der unteren Querleiste stecken, die Wabe einklemmen und die obere Querleiste aufstecken. Die Wabe hält durch die Federwirkung der Seitenleisten. Damit alles funktioniert, ist bei der Herstellung höchste Präzision gefordert. „Die Öffnungen bei den Querleisten und die Einkerbungen bei den Seitenleisten müssen millimetergenau ineinanderpassen. Nur so ist garantiert, dass die Wabe fest im Rahmen sitzt. Die Seitenleisten sind so zugeschnitten, dass die Wabe nur im oberen Viertel fest sitzt. Die restlichen drei Viertel der Wabe müssen beweglich sein, damit sich die Wabe nicht wölbt. Das Einheitsmaß ist die ideale Rahmengröße. In größeren Rahmen können die Waben ohne Draht nicht ausreichend stabilisiert werden“, meint der Bio-Imker.

Ein Rahmen, der es bringt

Für kleine Imkereien mit fünf bis zehn Stöcken ist der Humer-Rahmen eine gute Alternative zu den herkömmlichen, bedrahteten Rahmen. Viele Handgriffe, bei denen der Draht üblicherweise stört, können so problemlos durchgeführt werden. So kann für die Wabenhonigerzeugung die Wabe ganz leicht herausgeschnitten oder einfach, wenn nötig, bestimmte Bereiche entfernt werden: zum Beispiel die Drohnenbrut.
Die meisten Bienenhütten haben keinen Stromanschluss. Auch das ist mit dem Humer-Rahmen kein Problem. „Für das Einsetzen der Waben braucht man weder Geräte noch Strom. Ich erledige alle Arbeiten in meiner Bienenhütte“, sagt Andreas Humer. Im Wohnhaus ist nur noch eine kleine Werkstätte mit einer Kreissäge und einer Standbohrmaschine. Mehr Werkzeug braucht man nicht, um die drahtlosen Rahmen herzustellen.

Es geht noch besser

Die drahtlosen Humer-Rahmen sind seit drei Jahren im Einsatz und funktionieren zur vollsten Zufriedenheit. Für eingefleischte Tüftler gibt es aber kein „ganz perfekt“. Derzeit wird von Andreas Humer nach einer Lösung gesucht, mit der es möglich ist, die Wabe so im Rahmen einzuspannen, dass noch weniger als bisher unbeweglich fixiert werden muss.

DI Veronika Edler, BIO AUSTRIA