Neueinsteiger für die Bio-Rindfleischproduktion gesucht

Veröffentlicht am 16. April 2025
© Betrieb Schönleitner

Branchenkenner sind sich einig: Es braucht in den nächsten Jahren dringend neue Bio-Produzenten im Bereich der Rindfleischerzeugung, um die Versorgungslücke zu schließen.

Nachfrage nach Bio-Rindfleisch steigt

In den letzten Jahren gab es im Schnitt eine Abnahme von ca. 2.000 Bio-Mutterkühen in Österreich pro Jahr. Das sinkende Angebot von Bio-Mutterkühen wirkt sich vor allem auf ein rückläufiges Angebot von Bio-Jungrindern aus. Dem gegenüber steht eine stabile bis leicht steigende Nachfrage für Bio-Rindfleisch im Lebensmitteleinzelhandel. Die Erwartung ist, dass die Bio-Konsumenten weiterhin bewusst zu Bio-Rindfleisch greifen werden und damit das Marktpotenzial weiter steigt.

Rückläufige Mutterkuhzahlen verlangen Alternativen in der Produktion

Die rückläufigen Mutterkuhzahlen treffen gerade den Bio-Bereich sehr stark. Nicht nur, dass das Aufkommen von Jungrindern weniger wird. Auch das Angebot von qualitativ hochwertigen Einstellern, die schließlich in die Produktion von Qualitätsochsen und – kalbinnen gehen, nimmt damit ab.

Josef Grünanger, Geschäftsführer der Rudolf Großfurtner GmbH., zeigt Alternativen auf: „Das Thema Bio-Fressererzeugung von gut masttauglichen Kälbern aus der Bio-Milchviehhaltung wird verstärkt anzugehen sein!“ In die gleiche Kerbe schlägt Manfred Huber, Geschäftsführer von Sonnberg Bio-Fleisch, indem er sagt: „Bio-Milchviehbetriebe müssen in Zukunft in Zusammenarbeit mit der gesamten Wertschöpfungskette dem Thema Nutzkälber ihre Aufmerksamkeit schenken. Hier gibt es ein großes Potential für die Bio-Rindfleischproduktion, das noch nicht ausgeschöpft ist.“

Hier versucht ein aktuelles Projekt Lösungen zu suchen, wie mehr Nutzkälber von den Bio-Milchviehbetrieben im System gehalten werden können. Fakt ist, dass hier Milchviehbetriebe einen wichtigen Beitrag leisten können.

Mitmachen als Pilotbetrieb im Bio-Nutzkälberprojekt!

BIO AUSTRIA hat zusammen mit der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und den Landwirtschaftskammern den EIP-Projektantrag „Neue Konzepte für Bio-Kälber aus Milchviehbetrieben für die Qualitätsrindermast eingereicht“.

Sie möchten zur Verbesserung der Aufzucht und Vermarktung von männlichen Bio-Kälbern beitragen? Dann machen Sie mit!

Für unser Bio-Nutzkälberprojekt suchen wir engagierte Bio-Betriebe, die sich als Pilotbetriebe aktiv an der Entwicklung und Erprobung praxistauglicher Lösungen beteiligen möchten. Ziel des Projekts ist es, langfristig tragfähige Wege für die Aufzucht und wirtschaftliche Nutzung von Bio-Nutzkälbern aus der Milchviehhaltung zu etablieren.

Was erwartet Sie als Pilotbetrieb?

  • Begleitung durch Beratung und Forschung
  • Austausch mit anderen Betrieben und Projektpartnern
  • Möglichkeit zur Mitgestaltung von zukunftsweisenden Ansätzen

Wer kann mitmachen?

Innerhalb des Projektes werden unterschiedliche Varianten der Aufzucht von Nutzkälber begleitet und analysiert. Neben Milchviehbetrieben sind daher auch Betriebe mit folgenden Produktionsschwerpunkten eingeladen, am Projekt mitzumachen:

  • Bio-Mastbetrieb mit Interesse an einer Mast ab Kalb
  • Bio-Mutterkuhbetriebe, die Interesse daran haben, zum eigenen Kalb ein weiteres Kalb/weitere Kälber anzugewöhnen (Ammenkuhaufzucht)
  • Betriebe mit Interesse an einer spezialisierten Bio-Fresseraufzucht (Risikoabsicherung während Pilotphase)

Für das Projekt werden vor allem noch Betriebe der letzten beiden Produktionsschwerpunkte gesucht.

Interesse geweckt?

Dann melden Sie sich bei Franz Promegger, BIO AUSTRIA Salzburg unter Tel. 0676 842214-392,

Kontakt

  • Franz Promegger

    BIO AUSTRIA Salzburg, Landwirtschaft
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