Milch kühlen und Strom sparen
Es zahlt sich aus, wenn man gute Ideen nicht in der Kiste verstauben lässt, sondern beim BIO AUSTRIA Fuchs Wettbewerb einreicht. Herr Josef Lerchbaum aus Kogelhof in der Steiermark hat mit seinem gut durchdachten Milchkühlsystem den zweiten Platz erlangt.
Alles in einem – Kühlen, heizen und sparen
„Ich hatte eine Idee, die ich ohne allzu großen finanziellen Aufwand umgesetzt habe. Ich gebe sie gerne weiter, wenn ich anderen damit helfen kann“, meint der kreative Oststeirer selbstlos. Helfen bedeutet nebenbei auch noch kräftig Strom sparen. Mit diesem ausgeklügeltem System können bis zu 2.500 Kilowattstunden pro Jahr eingespart werden.
Am Hof der Familie Lerchbaum stehen 19 Milchkühe. Jeden Tag fallen dementsprechend große Milchmengen an, die es gilt schnell herunterzukühlen, um eine hohe Qualität zu sichern. Herr Lerchbaum hat eine Anlage entwickelt, mit der er die Milch schon auf dem Weg von der Melkmaschine zum Tank vorkühlt. Hat die Tankkühlung früher auch nach der Stallarbeit noch lange weitergekühlt, so ist jetzt die Milch in kurzer Zeit auf die optimale Temperatur heruntergekühlt. Das schlägt sich nicht nur positiv auf die Stromrechnung nieder sondern wirkt sich auch auf die Milchqualität aus. Auch beim Waschen der Milchleitung erweist die Erfindung sehr gute Dienste. Die Lauge kann auf sehr einfache Weise warm gehalten werden.
Wie das funktioniert?
Der Biobauer ummantelte die rund 60 Meter lange Milchleitung mit 75 mm Hauskanalrohren. Durch den Abstand zwischen den beiden Rohren lässt er kaltes Wasser fließen, wenn Milch durch die Anlage zum Tank rinnt. Geht es ans Waschen der Milchleitung, speist er einfach heißes Wasser ein. Dieses lässt er während des gesamten Waschvorganges zirkulieren. Der Vorteil: Das Wasser in der Milchleitung bleibt während des gesamten Waschvorganges heiß und erhöht so gleichzeitig die Hygiene.
Leicht umzusetzen
„So eine Milchkühlung ist schnell gebaut“, meint Herr Lerchbaum. Der Materialaufwand ist sehr gering. Außer der Idee, ein paar Rohren, Abstandhalter zwischen den Rohren und Befestigungshaken wird nicht viel gebraucht. Vielleicht kann dieses System auch auf anderen Milchviehbetrieben Einzug finden.
DI Veronika Edler, BIO AUSTRIA