Ein Stammanstrich mit Lehm schützt Obstbäume vor Frost
Ein Stammanstrich mit Lehm schützt Obstbäume vor Frost, Krankheiten und Schädlingen. Die Lehmbrühe können Sie fertig kaufen oder nach unserem Rezept selber machen.
Was bewirkt ein Stammanstrich an Bäumen?
Ein Stammanstrich verhindert Risse durch Frost und starke Sonneneinstrahlung. In den frostigen Nächten sinken die Temperaturen im Winter oft weit unter den Nullpunkt. Ab Mitte Januar, spätestens im Februar bekommt die Sonne soviel Kraft, dass sich die Baumstämme auf ihrer Südseite an klaren Tagen sehr stark erwärmen, während die Nordseite noch tief gefroren ist. Dadurch entstehen Spannungen im Rindengewebe, die schließlich zu Frostrissen führen können.
Gegen diese Schäden werden die Stämme und die dicken Äste vorbeugend im Winter mit Lehmbrühe angestrichen. Die helle Farbe reflektiert das Sonnenlicht, dadurch heizt sich der Stamm nicht so stark auf, Spannungen werden vermieden.
Lehm hält die Rinde elastisch, so kommt es nicht so rasch zu Rissen. Der Baumanstrich verhindert außerdem Schlupfmöglichkeiten für Schädlinge und beugt – je nach Zusätzen – Pilzbefall und Wildverbiss vor.
Stammanstrich für Bäume kaufen oder selber machen
Es gibt im Handel fertige Mischungen, die Sie nur anrühren brauchen. Nach alten Rezepten können Sie den Anstrich auch selbst herstellen.
Zutaten für einen Lehmanstrich (nach altem Rezept):
- Ein Teil Lehm (lehmige Erde oder käufliches Lehmpulver oder Tonmehl)
- Ackerschachtelhalmbrühe (gekauft oder selbst angesetzt)
- Ein Teil Kuhfladen (wenn vorhanden)
Pflegende und krankheitshemmende Zusätze
- Schachtelhalm als Beigabe stärkt das Gewebe und dient der Pilzabwehr.
- Die vielen Mineralien im Algenkalk ernähren die Rinde.
- Rainfarn wirkt gegen Insekten oder Larven, die sich über Winter in der Baumrinde verstecken.
- Kuhfladen besitzen heilende Eigenschaften – frischer Kuhmist ist allerdings nur noch vereinzelt in ländlichen Regionen erhältlich.
So wird der Baumanstrich angerührt und aufgetragen
- Rühren Sie den Stammanstrich nach und nach mit Brühe an. Der Anstrich soll zähflüssig sein.
- Zusätze nehmen Sie je nach Bedarf und vorhandenen Möglichkeiten. Nur die Schachtelhalmbrühe sollten Sie nicht weglassen.
- Lassen Sie den Brei 24 Stunden lang quellen.
- Mit einem dicken Pinsel, einem Handfeger oder einem Tapezierpinsel streichen Sie die Rinden an einem frostfreien, trockenen Tag großzügig ein.
Der richtige Zeitpunkt für den Anstrich
Die beste Zeit dafür ist der Spätherbst oder frühe Winter. Auch im Januar/Februar ist ein guter Zeitpunkt bzw., sollte ein „alter“ Anstrich erneuert werden.
Es ist Pflanzzeit
Im Frühjahr ist eine gute Zeit, um Wildgehölze und erhaltenswerte Obstsorten zu pflanzen. Das Land OÖ unterstützt die Pflanzungen durch das Förderprogramm „Naturaktives OÖ“. BIO AUSTRIA Betriebe können an der Sammelbestellung teilnehmen.