BIO AUSTRIA Bauerntage 2018 unter dem Motto „Mut zur Veränderung“ eröffnet

© BIO AUSTRIA / Pock

Grabmann: Bio-Landwirtschaft erfüllt gesellschaftliche Erwartungen; Ökologische Landbewirtschaftung in die Breite bringen.

Unter dem Motto „Mut zur Veränderung“ haben gestern, Montag, die 14. BIO AUSTRIA Bauerntage im Bildungshaus Schloss Puchberg bei Wels begonnen. Etwa 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich in diesem Jahr für die größte, regelmäßig stattfindende Weiterbildungsveranstaltung der Bio-Landwirtschaft in Europa angemeldet. Über 60 Referentinnen und Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Praxis und Beratung werden bis 1. Februar in neun Fachtagen ihr Wissen weitergeben.

„Veränderungen setzen immer Mut voraus und kosten Kraft. Ohne Mut zum ersten Schritt kann es keine Weiterentwicklung geben. Dieser Mut ist besonders dann gefordert, wenn es um anstehende gesellschaftliche und politische Veränderungen geht. Das gilt auch für die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union“ (GAP), zog BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann in ihrer Eröffnungsrede einen Bogen zwischen dem Motto der diesjährigen Bauerntage und aktuellen Herausforderungen in der Agrarpolitik.

Wichtig sei bei jedem Wunsch nach Veränderung zunächst, ein Ziel zu definieren, für welches es sich lohne, einen Veränderungsprozess in Gang zu setzen. In der Frage der GAP sei dieses Ziel klar: „Wir benötigen künftig eine Landwirtschaft, die gleichermaßen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig wirtschaftet“, so die BIO AUSTRIA Obfrau weiter. „Das geht, indem wir die Bäuerinnen und Bauern in die Lage versetzen, durch eine echte Honorierung ihrer Leistungen für die Gesellschaft – wie etwa den Erhalt von sauberem Wasser und von Artenvielfalt sowie von Klimaschutz – ein Einkommen zu erzielen.“ Gelinge dies, könne eine Win-Win-Situation zwischen Landwirtschaft und KonsumentInnen erzielt werden.

„Die VerbraucherInnen wünschen sich eine Landwirtschaft, die genau so wirtschaftet. Nicht umsonst wächst die Nachfrage nach biologischen Produkten Jahr für Jahr um einen zweistelligen Prozentbereich – so stark wie kein anderer Bereich im Lebensmittelsektor. Das kommt daher, dass die ökologische Landwirtschaft viele gesellschaftliche Erwartungen schon heute erfüllt – wir müssen also diese ökologische Form der Landbewirtschaftung in die Breite bringen“, betonte Grabmann.

Zukunftsperspektiven für den Bio-Landbau zeigte anschließend Pof. Nic Lampkin, Direktor des Organic Research Center in England auf: Unter dem Titel „Bleibt Österreich an der Spitze?“ skizzierte Lampkin notwendige Schritte, die dazu führen sollten, Österreichs Position als Bio-Europameister auch in Zukunft halten bzw. ausbauen zu können. Man dürfe sich hierzulande nicht auf bereits Erreichtem ausruhen, sondern müsse sich aktiv fragen, ob die erreichten 20 Prozent Bio-Anteil an den landwirtschaftlichen Betrieben tatsächlich ausreichend seien. Lampkin ortet hier die Notwendigkeit neuer Perspektiven für die Zukunft der Bio-Landwirtschaft in Österreich. „Man sollte konkrete Ziele definieren und überlegen durch welche Maßnahmen wir in Österreich als nächsten Schritt eine konkrete Steigerung, etwa 30 Prozent Bio-Landwirtschaft bis 2025 erreichen können“, so der Öko-Experte.
Prof. Dr. DI Leopold Kirner gab in seinem Vortrag Anregungen zum nachhaltigen Wirtschaften. Er verwies unter anderem auf notwendige Irritationen, um Beschäftigung mit Neuem zu gewährleisten und damit Veränderung selbst aktiv gestalten zu können.
Abschließend zeigte der Führungskräfte-Coach Dr. August Höglinger Möglichkeiten und Methoden auf, wie Veränderungen im persönlichen und unternehmerischen Umfeld realisiert werden können.

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