BIO AUSTRIA: GewinnerInnen des Innovationspreises Bio-Fuchs stehen fest
26.1.2023
Diesmal wurden Klimaschutzleistungen von Bio-Betrieben vor den Vorhang geholt – Siegerprojekt 2022 kommt aus Kärnten
Im Rahmen der BIO AUSTRIA Bauerntage in Wels wurde zum bereits vierzehnten Mal der Innovationspreis BIO AUSTRIA Fuchs für hervorragende Projekte und Ideen in der Biolandwirtschaft vergeben. Diesmal stand der Preis ganz im Zeichen des Klimaschutzes und entsprechender Projekte und Ideen auf den Bio-Höfen. Zum Mitmachen aufgerufen waren alle Biobäuerinnen und Biobauern Österreichs. Eine Jury wählte aus den zahlreichen Einreichungen aus jeder Kategorie zwei Sieger aus. Diese schafften den Sprung ins Online-Voting, wo die Reihung der Projekte erfolgte. Über 1000 vergebene Stimmen zeugen von großem Interesse am Bio-Fuchs Wettbewerb beim Publikum.
Die drei GewinnerInnen erhalten Preise im Wert von 600,- bzw. 500,- bzw. 400,- Euro.
Die Preise sowie die Gewinnertrophäe werden von BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann möglichst zeitnah persönlich auf den jeweiligen Höfen übergeben.
Erster Platz: Klimaschutz bei jeder Entscheidung mitgedacht
Den Bio-Fuchs holt sich diesmal Reinhard Stückler aus St. Margarethen im Lavanttal in Kärnten. Auf dem Bio-Milchviehbetrieb wird Klimaschutz bei jeder betrieblichen Entscheidung mitgedacht und ist so umfassend integriert. Dadurch gelingt es nachweislich, am Betrieb mehr CO2 zu binden als zu verursachen. So sorgen etwa Solaranlagen auf dem Stallgebäude als auch auf dem Wohnhaus für umwelt- und klimafreundliche Energieversorgung. Eine Dachabsaugung, bei der von der Sonne gewärmte Luft angesaugt wird, sorgt für die Heutrocknung durch optimale Belüftung. Gezielter Humusaufbau, der im Rahmen von Projektteilnahmen überwacht wird, sorgt nicht nur für CO2 Speicherung, sondern auch für bessere Speicherfähigkeit und damit Schutz vor Schäden durch Starkregenereignisse bzw. Trockenheit. Dass Familie Stückler bis ins letzte Detail bemüht ist, Klimaschutz am Betrieb zu leben, lässt sich an unzähligen weiteren Maßnahmen erkennen, bis hin zum Einsatz einer Akku-Motorsäge und der Verwendung von Pfand-Gläsern im Bereich der Direktvermarktung.
Bio-Fuchs Überreichung an Familie Stückler
Zweiter Platz: Direktvermarktung mit Klima-Mehrwert
Der zweite Platz geht an Ingrid und Martin Eckerstorfer aus St. Martin im Mühlkreis, die in der Kategorie „Klimafit über das Hoftor hinaus“ eingereicht hatten. Die Haupt-Standbeine des Betriebes Eckerstorfer sind die Direktvermarktung von Bio Puten, Bio Rindfleisch und die Aufzucht von Kälbern für Partnerbetriebe im Bezirk. Am Hof werden aber nicht nur tierische Produkte angeboten, sondern auch Bio Sonnenblumenöl, Bio Getreide, Mehle, Bio Kartoffeln und anderes. Der kleinstrukturierte und diversifizierte Betrieb kommt ohne klimaschädliche weite Transportwege aus und hält die Wertschöpfungskette in der Region. So erfolgt die Schlachtung und Zerlegung der Bio Puten am Betrieb.
Das Bio Sonnenblumenöl wird unweit des Betriebs gepresst. Der Betrieb sowie die Haushalte der Familie Eckerstorfer werden mittels Photovoltaik und Solaranlagen sowie einer Hackschnitzelheizung mit Strom und Warmwasser versorgt. Aber auch über den Hof hinaus spielt Klimaschutz eine wesentliche Rolle, etwa durch den Verkauf von Produkten ohne bzw. umweltfreundlichen Verpackungsmaterialien und Bewusstseinsbildung bei KonsumentInnen. Außerdem gibt das Ehepaar via Social Media Rezepte und Tipps zur Verwendung und damit Verwertung von oft eher vernachlässigten Teilen der tierischen Produkte. So wird den KundInnen ein Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung schmackhaft gemacht.
Bio-Fuchs Überreichung an Familie Eckerstorfer
Dritter Platz: Aufblühen fürs Klima
Auf den dritten Platz gewählt wurden Johann Schauer und Ella Augusteyns aus Natterbach in Oberösterreicher. Sie hatten sich in der Kategorie „Klimaschutz auf den Flächen“ beworben. Auf dem „BioGut Dornetshub“ mit Rinderhaltung, 35 ha Grünland, 35 ha Acker und 12 ha Wald hat das engagierte Betreiber-Paar große Bemühungen zur Renaturierung des gesamten Betriebes vorgenommen. Es wurden zahlreiche Struktur- und Landschaftselemente wie Tümpel, Feldraine und Hecken wiederangelegt, die in erster Linie eine wesentliche Verbesserung für die Biodiversität und Artenvielfalt am Hof darstellen und zugleich durch CO2 Bindung, Beschattung und Humusaufbau einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Johann Schauer und Ella Augusteyns konnten mit den Renaturierungsmaßnahmen für die Allgemeinheit gut sichtbar machen, wie Bäuerinnen und Bauern ihre Flächen ökologisch gestalten und Verantwortung im Sinne des Klimaschutzes übernehmen können.
Bio-Fuchs Überreichung an Familie Schauer / Augusteyns
Über BIO AUSTRIA:
BIO AUSTRIA ist das Netzwerk der österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern. Als größter Bio-Verband in Europa repräsentiert BIO AUSTRIA die österreichische Bio-Landwirtschaft und vertritt die Interessen der Biobäuerinnen und Biobauern – mit 13.500 Mitgliedern und mehr als 470 Partnerunternehmen in der Wirtschaft. Nähere Informationen unter www.bio-austria.at