BIO AUSTRIA zur EU-Agrarpolitik: Ausrichtung an ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit notwendig

© BIO AUSTRIA/Stephanie Golser

GAP-Reform als Chance für Wandel begreifen – Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft müssen künftig honoriert werden

„Das von EU-Kommissar Hogan heute vorgelegte Papier enthält zahlreiche Bekenntnisse. Was allerdings fehlt ist ein klarer und gemeinsamer europäischer Ansatz um das von der Kommission gesteckte Ziel im Rahmen des nächsten EU-Haushalts auf nachhaltige Wachstumsziele umzusteigen, zu verwirklichen. Eine Erreichung der ambitionierten UN-Nachhaltigkeitsziele wird so nicht gelingen. Die künftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) muss vielmehr ökonomische als auch ökologische Ziele gleichermaßen adressieren“, kommentiert BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann die heute präsentierte Mitteilung der EU-Kommission zur künftigen EU-Agrarpolitik. Die mehr als mangelhafte Zielerreichung der GAP im Bereich Nachhaltigkeit sei schließlich auch einer der zentralen Kritikpunkte in der heuer von der Kommission durchgeführten Konsultation gewesen.

Nachhaltigkeit in GAP verankern

„Die künftige GAP muss sowohl auf ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft ausgerichtet sein. Die kommende GAP-Reform beinhaltet die große Chance, diesen überfälligen Wandel hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft in Europa einzuleiten“, betont Grabmann. „Eine Beibehaltung des Status Quo, wie etwa die einseitige Orientierung am Wachstum und globalen Märkten, wird nicht nur die Zielerreichung der Gemeinsamen Agrarpolitik gefährden, sondern auch eine Absicherung der dafür dringend notwendigen Budgetmittel in weite Ferne rücken lassen“, so die BIO AUSTRIA Obfrau weiter.

Chance für Wandel nutzen

„Die politischen Entscheidungsträger auf nationaler und auf EU-Ebene müssen die GAP-Reform als Chance begreifen. Es gilt die bäuerlichen Familienbetriebe zu stärken und gleichzeitig wichtige Leistungen, welche die Landwirtschaft für die gesamte Gesellschaft erbringt – etwa den Erhalt fruchtbarer Böden und sauberen Wassers, den Erhalt bzw. Ausbau der Biodiversität, oder Klimaschutz – entsprechend zu honorieren. Daher muss das Prinzip ‚öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen‘ in der künftigen GAP integriert werden. Ein Ausbau der Agrarumweltprogramme und Anreize für nachhaltiges Wirtschaften wären notwendige Schritte in die richtige Richtung“, so Grabmann abschließend.

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  • Mag. Birgit Ebermann

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