Bio wird von Österreichs Jugend besonders wertgeschätzt
Aktuelle Bio-Jugendstudie der HBLFA Raumberg-Gumpenstein untersucht Einstellung der Jugend zu Bio-Land- und Lebensmittelwirtschaft.
Graz, 16.01.2018 (OTS) Eine große Mehrheit der jungen Menschen in unserem Land, nämlich 73 Prozent, bringen der biologischen Landwirtschaft eine sehr hohe bzw. hohe Wertschätzung entgegen. Darüber hinaus sprechen 81 Prozent sich für mehr Bio-Landwirtschaft in Österreich aus. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Bio-Land- und Lebensmittelwirtschaft in Österreich. Einstellungen, Wünsche, Erwartungen und Wissen Jugendlicher und junger Erwachsener“ der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft (HBLFA) Raumberg-Gumpenstein und St. Florian, die heute, Dienstag, in Graz präsentiert wurde.
„Ich werte diese Ergebnisse als überwältigenden Vertrauensbeweis gegenüber den Biobäuerinnen und Biobauern Österreichs. Das freut uns sehr. Und es zeigt auch, dass die hohen Standards im Bio-Bereich ein wesentlicher Faktor für die Konsument/innen sind. Nur bei Bio-Produkten gibt es ein lückenloses Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung vom Feld über die Verarbeitung bis auf den Teller“, betonte BIO AUSTRIAObfrau Gertraud Grabmann anlässlich der gemeinsamen Präsentation mit dem Studienleiter Priv.-Doz. Dr. Andreas Steinwidder vom Bio-Institut der HBLFA Raumberg Gumpenstein und dem Obmann von BIO ERNTE Steiermark, Ing. Herbert Kain.
Die Studie zeigt, dass sich junge Menschen aktiv mit der Qualität von Lebensmitteln auseinander setzen. Sie gehen überwiegend sehr achtsam mit diesem Thema um. So wollen etwa über 90 Prozent der Jugendlichen wissen, wie die Lebensmittel erzeugt wurden, erläuterte Andreas Steinwidder. „Hier geht es den Befragten darum, unter welchen Bedingungen die Lebensmittel erzeugt wurden – und damit letztlich um deren Qualität. Dabei spielen für die Jungen als Motiv für die Wahl von Bio-Lebensmitteln etwa die artgerechte Tierhaltung, Gentechnik-Freiheit sowie Umwelt- und Naturschutz eine wesentliche Rolle“, erläuterte Grabmann.
„Wir benötigen eine solche Generation von selbstbestimmten Konsument/innen, die sich genau mit ihrer Ernährung beschäftigen und damit auch letztlich Ansprüche an die Landwirtschaft, den Handel die Verarbeitungsbetriebe und letztlich auch an die Politik, welche die Rahmenbedingungen setzt, stellen. Denn das ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass hochqualitative Lebensmittel aus heimischer bäuerlicher Produktion eine Zukunft haben“, betonte Grabmann.
Selbiges gelte auch für die Diskussion um die Zukunft der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik, der GAP. Die Gesellschaft verlange – wie auch diese Studie belege – nach einer Landwirtschaft, die gesellschaftliche Leistungen erfüllt: reines Wasser, saubere Luft, Artenvielfalt, höchste Tierwohlstandards. „Die künftige GAP muss dafür Sorge tragen, dass diese Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft auch entsprechend abgegolten werden. Denn über Produktpreise können diese umfassenden Leistungen den Bäuerinnen und Bauern nicht abgegolten werden“, so die BIO AUSTRIAObfrau abschließend.
Herbert Kain betonte, dass die Studienergebnisse einerseits ein Vertrauensbeweis in die Bio-Landwirtschaft seien und Motivation für die weitere Arbeit der Biobauern und –bäuerinnen liefern, andererseits aber eine noch intensivere Jugendarbeit nach sich ziehen müssen. Das bedeutet, eine konsequente Durchführung der im steirischen Bio-Aktionsprogramm verankerten Implementierung des Bio-Landbaus im Lehrplan der Landwirtschaftlichen Fachschulen. Das bedeutet aber auch einen Vorstoß in Richtung zukünftiger KonsumentInnen: Ziel sollte sein, dass jedes Pflichtschulkind während seiner Schullaufbahn mindestens einmal mit den Grundzügen des Bio-Landbaus bekannt gemacht werden sollte, sei es durch Exkursionen, Workshops oder dergleichen. Auch hier wäre die Politik gefordert.
Service:
Die aktuelle Bio-Jugendstudie steht auf der Website der HBLFA Raumberg-Gumpenstein zum kostenlosen Download zur Verfügung: www.raumberg-gumpenstein.at