Biodiversitätsrechner von BIO AUSTRIA macht Leistungen für Artenvielfalt sichtbar

BIO AUSTRIA und Franz Essl im Gespräch: Biologischer Landbau als Schlüssel für mehr Biodiversität

© BIO AUSTRIA v.l.n.r.: Norbert Köck, Paul Weiß, Franz Essl, Barbara Riegler, Magdalena Barth

Die Förderung der Biodiversität ist ein zentrales Ziel in der Biolandwirtschaft.

„Biodiversität ist nicht nur ein Schlagwort, sondern ein echter Mehrwert für die Landwirtschaft. Sie fördert gesunde Böden, widerstandsfähige Pflanzen und eine stabile Nahrungsmittelproduktion“, erklärt Barbara Riegler, Obfrau BIO AUSTRIA.

Biodiversität ist die Basis einer nachhaltigen Landwirtschaft

Eine ausgeprägte Artenvielfalt fördert gesunde Böden, widerstandsfähige Pflanzen, sauberes Trinkwasser und ist die Basis zur Produktion von hochwertigen Bio-Lebensmitteln.

„Die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft nimmt rasant ab – nahezu die Hälfte der Brutvögel ist in den letzten 25 Jahren in Österreich aus Feld und Flur verschwunden“, erläuterte Franz Essl.  Und er ergänzte: „Daher ist es wichtig, die Landwirtschaft so auszugestalten, dass die Artenvielfalt erhalten und gesteigert wird.

Biologische Landwirtschaft leistet schon heute einen wichtigen Beitrag dazu – der durch gezielte weitere Maßnahmen noch weiter gesteigert werden muss.“

Die BIO AUSTRIA Bäuerinnen und Bauern setzen zahlreiche Maßnahmen um, um die Biodiversität auf ihren Äckern und Wiesen zu fördern. Sie schauen aufs Ganze und halten durch die naturnahe, extensive Bewirtschaftung unser Klima rein.

Um diese Mehrleistungen sichtbar zu machen, wurde von BIO AUSTRIA der Biodiversitätsrechner entwickelt.

Vorstellung des Biodiversitätsrechners beim Pressegespräch in Lassee

Im Rahmen eines Pressegesprächs am 2. Oktober wurde dieses Tool am Biohof von Paul Weiß in Lassee in Niederösterreich vorgestellt. BIO AUSTRIA Bundesobfrau Barbara Riegler, Biodiversitätsforscher Franz Essel, BIO AUSTRIA Landesobfrau Oberösterreich Magdalena Barth sowie Biobauer und Gastgeber Paul Weiß sprachen über die Notwendigkeit, die Vorteile und die Praxisumsetzung dieses Rechners.

Mehr als 6000 Mitgliedsbetriebe haben den Biodiversitätsrechner bereits ausgefüllt und so ihre Beiträge zur Förderung der Artenvielfalt in Form eines Punktesystems erhoben.

Für Leistungen wie Kultivierung von Blühstreifen, seltener Kulturpflanzen, Hecken oder Haltung gefährdeter Tierarten werden Punkte vergeben.

„Der Biodiversitätsrechner macht die Erfolge der biologischen Bewirtschaftung sichtbar und zeigt, wo noch Potenzial für mehr Artenvielfalt besteht“, sagt Magdalena Barth.

Erfolge einer gelebten Biodiversität in der Praxis

Auch im Hinblick auf das Klima und die zunehmenden Wetterextreme ist die biologische Landwirtschaft wesentlich resilienter.

Durch den Verlust an Artenvielfalt infolge einer intensiven Bewirtschaftung wird das natürliche Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen zerstört und die Erosion nimmt zu. Studien zeigen, dass in Bio-Erde bis zu 94 % mehr Regenwürmer zu finden sind, was die Bodenqualität verbessert und zu einer idealen Bodenlockerung führt.

Auf den Bio-Äckern von Paul Weiß, der den Fokus auf Humusaufbau, vielfältige Fruchtfolge und Windschutzstreifen legt, konnte in beeindruckender Weise beobachtet werden, wie ein gesunder Boden die Hochwassermengen wesentlich schneller aufnehmen kann als Flächen, die eine starke Bodenverdichtung aufweisen.

Durch den Biodiversitätsrechner sollen die BIO AUSTRIA Bäuerinnen und Bauern bei der Durchführung der Biodiversitätsmaßnahmen noch besser unterstützt und ihre wertvollen Leistungen auch für Konsument:innen sichtbar gemacht werden.