GAP-Konsultation offenbart Kluft zwischen ökologischen und ökonomischen Zielsetzungen

© BIO AUSTRIA/Stephanie Golser

Ergebnis der Befragung bestätigt Notwendigkeit eines Systemwechsels – Prinzip „öffentliche Gelder für gesellschaftliche Leistungen“ ist Gebot der Stunde.

Heute, Freitag, wurden im Rahmen einer Konferenz in Brüssel die Ergebnisse der Konsultation der Europäischen Kommission über die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) präsentiert. Als ein zentrales Ergebnis der Auswertung der über 300.000 Beiträge zur EU-weiten Konsultation wurde genannt, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die umweltpolitischen Herausforderungen durch die GAP eindeutig nicht ausreichend adressiert sehen. „Das offenbart eine Kluft zwischen ökonomischen und ökologischen Zielsetzungen in der europäischen Agrarpolitik. Hier besteht ganz massiver Handlungsbedarf. Diese Lücke gilt es zu schließen, will man den Rückhalt für die öffentlichen Mittel der GAP sicherstellen“, kommentiert BIO AUSTRIAObfrau Gertraud Grabmann die Ergebnisse in einer ersten Reaktion.

Grabmann sieht durch die Ergebnisse der Konsultation die zentrale Forderung von BIO AUSTRIA zur Reform der GAP für die Periode nach 2020 bestätigt, wonach die GAP Schritt für Schritt in ein Honorierungssystem für die Produktion von Leistungen für die Gesellschaft umgebaut werden soll. „Damit würde eine Win-Win-Situation für Bäuerinnen und Bauern einerseits und die Gesellschaft andererseits hergestellt. Denn sauberes Wasser, gesunde Böden, Artenvielfalt und Klimaschutz sind wesentliche gesellschaftliche Anliegen. Durch ein entsprechendes Honorierungssystem wird die Produktion dieser gesellschaftlichen Leistungen zur zusätzlichen Einkommensquelle für die Landwirtschaft“, so die BIO AUSTRIAObfrau weiter.

Die Konsultations-Ergebnisse zeigen auch, dass ein ausreichendes Einkommen für Bäuerinnen und Bauern ein breit getragenes gesellschaftliches Anliegen ist. „Indem wir sicherstellen, dass öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen verwendet werden, bringen wir die ökonomischen und ökologischen Anforderungen an die Landwirtschaft zusammen. Und dieser Schritt ist notwendig, denn ein ‚weiter wie bisher‘ ist keine Option. Die Neuausrichtung der europäischen Agrarpolitik ist ein Gebot der Stunde, und die biologische Landwirtschaft sollte dabei eine wichtige Rolle übernehmen“, so Grabmann abschließend.

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