Guter Absatz von Bio-Schweinen in Österreich
Beim Lieferantentreffen der „Bioschwein Austria“ Anfang November in Wieselburg berichteten die beiden Geschäftsführer von Rekorden und guter Marktlage.
Im Anschluss an die Messe Bio Österreich, zu der die Bioschwein Austria VertriebsgmbH (BSA) ihre LieferantInnen eingeladen hatte, zeigte Geschäftsführer Hans Ollmann die aktuellen Zahlen der Bio-Schweinevermarktung. Dabei wurde deutlich, dass im Jahr 2017 eine weitere Steigerung der Schlachtzahlen erreicht wurde, das Angebot an Bio-Schlachtschweinen also kontinuierlich wächst.
Bio-Schlachtschweine gut zu verkaufen
Der Absatz hielt damit gut mit, obwohl österreichische Bio-Schweine am deutschen Markt – erwartungsgemäß, wie Hans Ollmann betonte – kaum noch abzusetzen sind. Das schmerzt vor allem, weil bisher Deutschland als „Ventil“ bei zu großen Schlachtzahlen zum Einsatz kommen konnte. Umso wichtiger ist es den Vermarktern der BSA, mit dem Tiefkühllager einen Puffer zu haben.
Mit der eigenen Zerlegung ist es außerdem möglich, über die Vielzahl an Bio-Direktvermarktern mit Bio-Schweinefleisch in ganz Österreich vertreten zu sein. Denn Direktvermarkter kaufen mittlerweile beträchtliche Mengen an bestimmten Teilstücken von BSA zu und passen ihr Produktsortiment besser ihrer Kundennachfrage an.
Mit den österreichischen Abnehmern haben die beiden Geschäftsführer mittlerweile eine sehr gute und offene Gespächsbasis, wie Hans Ollmann betonte. So können die schwankenden Anlieferungsmengen gut kommuniziert und gemeinsam mit den Fleischaufkäufern von BILLA und Co. damit umgegangen werden.
Herausforderung Ferkelkastration
Einzig die Forderung von REWE nach Beendigung der betäubungslosen Ferkelkastration hatte den BSA-Vorstand vor Probleme gestellt. Vor allem da derzeit keine praxistauglichen Lösungen für Kleinbetriebe in Sicht sind, die eine tatsächliche Verbesserung der Situation für die Ferkel darstellen.
Der Vorstand entschied sich deswegen, die Kastration mit Narkose abzulehnen, und appellierte an alle Lieferanten, die Vermarktung bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. BIO AUSTRIA Beraterin Sonja Wlcek warnte in diesem Zusammenhang davor, Journalistenbesuche auf die leichte Schulter zu nehmen, und bot die Unterstützung durch BIO AUSTRIA Mitarbeiter an.
Bio-Ferkelmarkt weiterhin knapp
Die Versorgung mit Bio-Ferkeln hat sich zwar etwas verbessert, dürfte weiterhin aber eher knapp bleiben. Ein Betrieb, der in größerem Umfang in die Bio-Ferkelproduktion einsteigen wollte, dürfte in seiner Gemeinde keine Baubewilligung bekommen. Die Ferkel jener kleineren Betriebe, die mittlerweile bio sind, werden von wenigen größeren Mästern schon dringend erwartet. Entscheidend für neue Mäster ist also – wie bisher auch – der Ferkelbezug.
Bio-Getreideangebot normal
Hubert Stark berichtete auf Anfrage, dass das Angebot an Bio-Getreide heuer „normal“ sei. Die Preise sind daher mit den vorherigen Jahren vergleichbar. Wer Schwierigkeiten hat, zu Bio-Futtermittel zu kommen, möge sich an Hubert Stark oder an die BSA wenden.