„Höfe erhalten – Zukunft gestalten“ am Biohof Starzhofer

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Am Dienstag, dem 8. Oktober 2024, fand auf dem Hof der Familie Riegler in Bad Kreuzen eine Begegnung mit Diözesanbischof Manfred Scheuer statt. Unter dem Motto „Höfe erhalten – Zukunft gestalten“ diskutierten Impulsgeber:innen und Gäste über die Zukunft der Landwirtschaft und über Maßnahmen, um dem fortschreitenden Höfesterben entgegenzuwirken. Neben Bischof Scheuer nahmen Magdalena Barth, Obfrau von BIO AUSTRIA OÖ, Margit Fischer, Geschäftsführerin des Vereins „Perspektive Landwirtschaft“, sowie Vertreter der Landwirtschaftskammer OÖ an der Veranstaltung teil.

Impulse und Diskussion: Neue Wege in der Landwirtschaft


Margit Fischer von „Perspektive Landwirtschaft“ eröffnete die Veranstaltung mit einem Impulsreferat. Sie machte auf die dringenden Herausforderungen aufmerksam, denen die Landwirtschaft heute gegenübersteht, insbesondere das Höfesterben. „Perspektive Landwirtschaft“ setzt sich für den Erhalt einer vielfältigen Landwirtschaft ein, die eine nachhaltige Zukunft ermöglicht. Fischer betonte, dass die außerfamiliäre Hofnachfolge und Kooperationen eine wichtige Chance darstellen, um Lebenswerke zu bewahren und Wissen sowie Arbeit generationenübergreifend zu teilen.

Die Veranstaltung zeigte neue Wege in der Hofübergabe auf. Traditionell werden Bauernhöfe innerhalb der Familie weitergegeben, doch aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen und fehlender Nachfolge treten immer mehr Höfe in eine unsichere Zukunft ein oder werden aufgegeben. Hier setzt „Perspektive Landwirtschaft“ an: Der Verein bietet Unterstützung und sensibilisiert die Öffentlichkeit für alternative Übergabemodelle wie Hofübergabe an Nicht-Familienmitglieder oder Kooperationen mit neuen Akteur:innen, die in die Landwirtschaft einsteigen wollen. Durch Bildungsangebote und eine Online-Plattform werden Räume der Begegnung geschaffen, die es Menschen ermöglichen, sich zu vernetzen und Informationen auszutauschen.

Zusammenhang zwischen Höfesterben und gesellschaftlichen Herausforderungen


Im Rahmen der anschließenden Podiumsdiskussion wurde auch auf die weitreichenden Auswirkungen des Höfesterbens eingegangen. „Der Verlust landwirtschaftlicher Betriebe trifft nicht nur die Bauerinnen und Bauern selbst. Insbesondere der Rückgang von Bio-Betrieben mit ihrer ganzheitlichen Wirtschaftsweise hat Folgen für die biologische Artenvielfalt, das Klima und die Lebensmittelversorgung in den Regionen“ betont BIO AUSTRIA OÖ Obfrau Magdalena Barth die gesellschaftliche Relevanz der Bio-Landwirtschaft.

Eine lebendige Landwirtschaft ist entscheidend für den Erhalt eines intakten ländlichen Raums und einer nachhaltigen Zukunft. Die Teilnehmer:innen waren sich einig, dass es ein stärkeres gesellschaftliches Bewusstsein und politische Maßnahmen braucht, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken.

Einig war man sich auch dahingehend, dass unser kapitalistisches Wirtschaftssystem leider dazu führt, dass wichtige Leistungen für Umwelt und Gesellschaft nicht entlohnt werden. Wer etwa Hecken pflanzt, tut der Artenvielfalt etwas Gutes, hat aber Arbeit und Kosten. Die Preise sind jetzt schon so niedrig, dass es sehr viel Leidenschaft braucht, um der Erde, den Tieren und Menschen zu dienen und die Welt besser zu hinterlassen, wie man sie vorgefunden hat. BIO AUSTRIA setzt sich für Lösungen ein, wie diese gesellschaftlich wichtigen Leistungen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft sichtbar gemacht und abgegolten werden können.

Hofführung und Vernetzung bei Kaffee und Kuchen

Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einer Führung durch Barbara und Helmut Riegler über deren Biohof Starzhofer. Die Besucher:innen konnten Einblicke in die große Vielfalt des Bio-Betriebs gewinnen, vom Schweine- über den Rinder- und Hühnerstall bis zum Folientunnel, den Barbara Riegler von ihrem Opa geerbt hat, der letzte Gärtner der Burg Clam. Bei Kaffee und Kuchen klang der Nachmittag aus. Die Veranstaltung „Höfe erhalten – Zukunft gestalten“ zeigte deutlich, dass die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen steht, aber auch Potenziale bietet, wenn innovative Ansätze gefördert werden.

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