Hofübergabe bei Bio Ernte Steiermark

Thomas Gschier und Herbert Kain
Foto: © Bio Ernte Steiermark

24 Jahre voller Einsatz für den biologischen Landbau in der Steiermark: Herbert Kain legt das Amt des Obmann des Verbandes Bio Ernte Steiermark in die Hände von Thomas Gschier. Dieser wurde bei der Vollversammlung des Verbandes einstimmig in seiner Funktion gewählt.

24 Jahre leitete Herbert Kain als Obmann von Bio Ernte Steiermark die Geschicke der steirischen Bio-Landwirtschaft und nahm damit auch Einfluss auf die bundesweite Entwicklung. Er nahm die Verantwortung für „seine“ Biobauern sehr ernst, engagierte sich nach außen auf politischer Ebene, z.B. in den GAP (Gemeinsame Agrarpolitik)- Verhandlungen, wo es ihm um eine Besserstellung der Bio-Landwirtschaft ging als auch nach innen. Der steirische Landesverband ist innerhalb des Netzwerkes BIO AUSTRIA einer der stärksten Verbände, das würdigte auch Bundesobfrau Gerti Grabmann:
„Herbert Kain hat beinahe 25 Jahre aktiv Verantwortung für die Entwicklung der biologischen Landwirtschaft in der Steiermark getragen. Er zählt damit quasi zu den Pionieren der Bio-Landwirtschaft, und hat durch seinen Einsatz den Boden für den heutigen hohen Stellenwert derselben in Österreich mit ermöglicht. Dafür gebührt ihm Respekt und großer Dank“

In Thomas Gschier fand er einen Nachfolger, der den Weg konsequent weitergehen möchte:
„Ein erstes Ziel sollte sein, den Anteil der biologisch wirtschaftenden Betriebe bis zum Jahr 2025 auf 30% zu steigern. Diese Herausforderung stelle ich mir, da ich glaube, der Zenit in der Steiermark ist noch lange nicht erreicht. Mein Vorstandsteam und ich wollen hier noch etwas bewegen.
Ich glaube, dass “Bio” genau die richtigen Antworten auf die brennenden Themen der Gesellschaft in den nächsten Jahren, hier meine ich z.B.: Klima-, Wasser- und Tierschutz, geben kann.“

Der 36 jährige Thomas Gschier, Vater von drei Kindern, bewirtschaftet in der Mantscha einen Milchviehbetrieb, den er 2012 von seinem Vater übernommen hat. Der Betrieb selbst wird seit 1994 biologisch bewirtschaftet. Für Thomas Gschier war von Anfang an klar, dass die Entscheidung seines Vaters die richtige war.
„Bio bedeutet für mich: Im Einklang mit der Natur, gesunde Lebensmittel zu erzeugen, ohne die vorhandenen Ressourcen- Luft, Erde, Wasser- zu schädigen. Außerdem wollen wir aus der Wertschöpfung unserer Produkte unsere Familien ernähren und unseren Grund und Boden gesund und fruchtbar an unsere Nachfolgegeneration weitergeben.“
Auch die Agenden der 1997 mit zwei Bio-Betrieben aus der Nachbarschaft gegründeten Kleinmolkerei „Mantscha Müch“ führt er als Geschäftsführer erfolgreich. Die Marke Mantscha Müch hat sich seit langem etabliert. Großküchen, Gastronomie und Einzelhandel setzen auf die hohe Qualität regionaler Bio-Milch.

Dem neu gewählten Obmann der Bio Erne Steiermark, Thomas Gschier wünschten auch BIO AUSTRIAObfrau Gerti Grabmann und Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher viel Erfolg sowie Kraft und Ausdauer für seine neue Funktion. „Ich gratuliere zur Wahl und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit bei unserem gemeinsamen Einsatz für die Biobäuerinnen und Biobauern Österreichs und der Steiermark“

Foto: © Bio Ernte Steiermark

 Thomas Gschier

1.)Die Entwicklung unseres Betriebes in Richtung Bio begann mit dem:

Zweifel an der Richtigkeit von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Monokulturen, die waren meinem Vater schon in den 70iger Jahren gekommen. Aber erst 1994 erfolgte der Entschluss biologisch zu wirtschaften. Drei Milchviehbetriebe (Gschier, Roth und Strohmayer) taten den Schritt gemeinsam und gründeten unter der Marke „Mantscha-Müch“ eine gemeinsame Bio-Molkerei. Für mich kam vor 2012, dem Jahr unserer Hofübernahme, und auch danach nie ein Zweifel auf, ob Bio für uns nicht das Richtige wäre.

2.) Biobauer zu sein bedeutet für mich:

Bio bedeutet für mich: Im Einklang mit der Natur, gesunde Lebensmittel zu erzeugen, ohne die vorhandenen Ressourcen- Luft, Erde, Wasser- zu schädigen. Außerdem wollen wir aus der Wertschöpfung unserer Produkte unsere Familien ernähren und unseren Grund und Boden gesund und fruchtbar an unsere Nachfolgegeneration weitergeben. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass Bio Landbau keine Erfindung der letzten Jahrzehnte ist, sondern dass vor Beginn der Industrialisierung alle Betriebe biologisch wirtschaftend waren, für mich die natürlichste und vor allem gesündeste Form der Nahrungsmittelproduktion.

3.) Beim Verband Bio Ernte Steiermark bin ich:

Weil einzig und allein nur ein starker Verband meine Interessen und die meiner BerufskollegInnen ausreichend vertreten kann und mir als einzelnem eine Stimme verleiht.
Vielleicht vergisst man oft, dass nicht nur die Betriebsberatung zu den Aufgaben unseres Verbandes gehört sondern auch die Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit und die daraus entstehende positive Resonanz uns gegenüber.

4.)Mit meiner Nominierung und Wahl zum Obmann:

habe ich ehrlich gesagt in keinster Weise gerechnet. Bei den diversen Sitzungen, die ich bereits besuchen durfte, stellte ich fest mit welchem positiven Gestaltungswillen hier von allen Teilnehmern ans Werk gegangen wird. Ich möchte für die Zukunft unseres Verbandes und für die Mitglieder meinen Beitrag dazu leisten und freue mich auf die sich mir stellenden Aufgaben.

5.)Als Obmann möchte ich gerne umsetzen:

Ich habe erst vor kurzem ein Interview von unserer Bundesobfrau Gerti Grabmann gelesen und dort von Ihren ambitionierten Zielen erfahren den Anteil der biologisch wirtschaftenden Betriebe bis zum Jahr 2025 auf 30 % zu steigern. Diese Herausforderung reizt mich und ich glaube, dass auch wir hier in der Steiermark unseren Zenit noch lange nicht erreicht haben. Mein Vorstandsteam und ich wollen hier noch etwas bewegen.
Generell gilt für die Landwirtschaft, dass die Zeiten immer turbulent sind egal in welcher Epoche. Ich glaube, dass “Bio” genau die richtigen Antworten auf die brennenden Themen der Gesellschaft in den nächsten Jahren, hier meine ich z.B.: Klima-, Wasser- und Tierschutz geben kann. Man hört oft, dass Bio-Landbau die Menschheit in Zukunft nicht ernähren wird können, hier möchte ich entgegnen, dass wir nach wie vor bis zu 30 % unserer Lebensmittel wegwerfen und unseren maßlosen Fleischkonsum vielleicht auch überdenken sollten.

Kontakt