Erste Infoveranstaltungen für Herdenschutz Kompetenzzentren
Gemeinsam mit 16 weiteren Partnern hat sich BIO AUSTRIA Niederösterreich und Wien im Zuge des LIFEstockProtect Projektes in den kommenden 5 Jahren das Ziel gesetzt, mindestens 20 Kompetenzzentren rund um das Thema Weidemanagement und Herdenschutz in Österreich, Südtirol und Bayern zu etablieren (10 in Österreich, 5 in Südtirol/Trentino und 5 in Bayern). Bei zwei Infoveranstaltungen im April haben sich insgesamt 25 interessierte Betriebe und das Projektteam zum ersten Mal kennengelernt, um Möglichkeiten und Anforderungen der zukünftigen Kompetenzzentren zu besprechen und offene Fragen zu klären. Unser Wunsch ist es, eine konstruktive Herangehensweise zum Thema Herdenschutz zu ermöglichen. Der nötige Baustein hierzu ist die Vermittlung des aktuellsten Fachwissens.
Große Vielfalt
Die Motive der Interessentinnen und Interessenten waren sehr unterschiedlich und die Vielfalt bezüglich Nutzungsart, Topografie als auch Nutztierbestand der Betriebe war überraschend groß, was zeigt, dass das Thema Herdenschutz nicht einzelne Gruppen, sondern viele Bäuerinnen und Bauern beschäftigt. Durch diese große Varietät wird es möglich sein, unterschiedlichste Situationen auf den zukünftigen Kompetenzzentren zu demonstrieren und auf die verschiedenen Bedürfnisse der zu schulenden Personen einzugehen.
In den kommenden Projektjahren sind ungefähr 180 Kurse geplant, bei denen mindestens 1000 Personen im Herdenschutz geschult werden. Es wird eine modulare Ausbildungsstruktur sein, bei der sowohl Anfängerkurse (Grundlagen Zaunbau) als auch Fortgeschrittenenkurse (spezielle Situationen und Anforderungen) angeboten werden. Bei den sogenannten Fence Labs werden unterschiedliche Zaunsysteme vorgestellt.
Bei den Infoveranstaltungen ergaben sich sehr spannende Fragen:
- Kann Herdenschutz auch andere Tiere wie zum Beispiel Füchse und Wildschweine abweisen?
- Wie funktioniert Herdenschutz im Winter?
- Wie funktioniert Herdenschutz im alpinen Gelände?
- Ist der Einsatz von Herdenschutzhunden in Österreich möglich und was ist beim Einsatz dieser zu beachten?
- Inwieweit ist Behirtung in Österreich nötig bzw. finanzierbar?
Diese und viele weitere Fragestellungen wird das Projektteam in die Trainingscurricula mit aufnehmen und soweit möglich auch beantworten.
Beurteilung der zukünftigen Demobetriebe
Die Betriebe werden in den kommenden Wochen von projektinternen Herdenschutzexperten besucht, um einerseits zu evaluieren, ob diese für die Durchführung von Trainings geeignet sind und andererseits in Gesprächen mit den Betriebsführerinnen und Betriebsführern herauszufinden, wie die nächsten 5 Jahre aussehen können. Dabei muss immer bedacht werden, dass diese zukünftigen Demobetriebe ein Ort des Austausches und der Wissensvermittlung sein sollten, wo sowohl Betroffene als auch Interessierte sich begegnen, um Erfahrungen und neu erworbenes Wissen zu teilen. Die ersten Trainings sind bereits in Planung und werden im Herbst 2021 stattfinden. Es wird auch die Möglichkeit eines Zusammenschlusses mehrere Betriebe geben, um eine größtmögliche Vielfalt in der Ausbildung anzubieten.
Für weitere Informationen zu den künftigen Kompetenzzentren oder bei Interesse selbst dabei mitzuwirken, schreiben Sie uns auf .