Jahreshauptversammlung BIO AUSTRIA Oberösterreich 2022

Dr. Martin Grassberger
© BIO AUSTRIA

Spannender Vortrag „Das unsichtbare Netz des Lebens“ von Dr. Martin Grassberger

Bei der Jahreshauptversammlung von BIO AUSTRIA Oberösterreich am 23. April 2022 begrüßte der Vorstand von BIO AUSTRIA Oberösterreich die Neumitgliedern persönlich und präsentierte in einer Rückschau die Schwerpunkte des Jahres 2021 und der Ausblick für 2022. Im Mittelpunkt stand dabei neben der aktuellen Situation am Bio-Markt, bei der EU-Bio-Verordnung und der GAP die geplante Veranstaltungsreihe „BIO AUSTRIA on tour“. Ziele bei den insgesamt acht Terminen auf BIO AUSTRIAHöfen in ganz Oberösterreich sind der persönliche Kontakt mit dem Vorstand von BIO AUSTRIA OÖ, ein Kennenlernen der Mitgliedsbetriebe untereinander und die Möglichkeit fachliche Fragen zu stellen.

Dr. Martin Grassberger

Gastvortragender Dr. Martin Grassberger beschäftigt sich in seinem neuen Buch „Das unsichtbare Netz des Lebens: Wie Mikrobiom, Biodiversität, Umwelt und Ernährung unsere Gesundheit erhalten erneut mit der fundamentalen Wechselwirkung zwischen unserer Gesundheit und unserer Umwelt.

Martin Grasberger zeigte in seinem Vortrag den Hauptgrund der Zunahme von sogenannten Zivilisationskrankheiten auf – laut Studien in erster Linie eine suboptimale Ernährung. Sie führt zu schleichenden chronischen Entzündungen und einem Mangel an Mikronährstoffen und das schadet dem für die Gesundheit so wichtigen Mikrobiom. In einem Menschen bilden unglaubliche 39 Billionen Bakterien verschiedenste Mikrobiome. Das Mikrobiom im Darm baut beispielsweise unverdauliche Ballaststoffe ab, unterstützt unser Immunsystem und hilft dem Gehirn gesund zu bleiben. Aber die Vielfalt der Bakterien im Darm nimmt genau so drastisch ab wie die Diversität in der Natur. Je urbaner eine Gesellschaft oder je industrieller eine Landwirtschaft ist desto weniger divers ist das Mikrobiom des Darmes.

Gesunder Boden – gesunde Pflanzen – gesunde Menschen

Ein gesunder Boden ist die Grundlage für wertvolle Lebensmittel. Biologische Landwirtschaft fördert durch die Art der Landbewirtschaftung die Diversität im Boden und damit in den Lebensmitteln – sie enthalten laut Studien mehr sekundäre Inhaltsstoffe, Mikronährstoffe und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die Ursache dafür liegt unter anderem daran, dass in der biologischen Landwirtschaft keine synthetischen Düngemittel eingesetzt werden. Das Wurzelbiom der Pflanzen hat ebenso wie der menschliche Darm ein Mikrobiom, das eine Vielfalt an Mikronährstoffen aus dem Boden aufnimmt. Eine künstlich gedüngte Pflanze hängt „am Tropf“ und ist gleich wie der „satte“ moderne Mensch zwar ausreichend ernährt aber unterversorgt an wichtigen Mikronährstoffen. Hohe Biodiversität ist also grundlegend für die Gesundheit der Pflanzen und über sie für die Gesundheit der Menschen.

Audioaufzeichnung

Dr. Martin Grassberger sprach im Gastvortrag über den Zusammenhang zwischen Biodiversität, Umwelt und Ernährung