Neue Obfrau an der Spitze von BIO AUSTRIA OÖ
Gemeinsam mit einem sechsköpfigen Vorstandsteam wird Magdalena Barth in den kommenden drei Jahren die Geschicke des Landesverbands lenken und sich mit Kompetenz und Engagement für die Bio-Landwirtschaft einsetzen. „Wir alle tragen auf unseren Höfen Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft – und die hört für mich weder bei der eigenen Stalltüre noch an der Grundgrenze auf. Diese Verantwortung möchte ich am eigenen Betrieb und im Verband wahrnehmen um gemeinsam eine positive Zukunft für die biologische Landwirtschaft zu gestalten“ bekräftigt Barth ihre Motivation dem Bioverband vorzustehen.
Konkrete Verbesserungen im ÖPUL für Bio-Betriebe
Das Agrarumweltprogramm ÖPUL 2023 hat für Bio-Betriebe eine schlechtere Ausgangssituation geboten als in den Jahren davor. Aktuell stellen Teuerung, stagnierende Märkte, steigende Anforderungen und zunehmende Bürokratie viele Bio-Betriebe vor große Herausforderungen. BIO AUSTRIA hat daher eine stärkere Unterstützung für die biologische Wirtschaftsweise durch das ÖPUL eingefordert. Der Verband hat die Probleme mit dem neuen Programm in der praktischen Umsetzung auf den Höfen erhoben, Verbesserungsvorschläge entwickelt und über Monate intensiv mit dem Landwirtschaftsministerium verhandelt. „Wir haben als Interessensverband nicht locker gelassen und das zahlt sich für Bio-Betriebe nun aus: Durch einen neu eingeführten Transaktionskosten-Zuschuss sowie dem Zuschlag Kreislaufwirtschaft exklusiv für die Bio-Landwirtschaft und einer Reihe von Vereinfachungen sollen Bio-Betriebe ab 2025 stärker unterstützt werden. Insbesondere extensive Gründlandbetriebe werden von diesen Nachverhandlungen profitieren. Insgesamt kommen dadurch jährlich 20 Millionen Euro mehr auf unseren Bio-Höfen an“ zeigt sich Obfrau Barth erfreut über den Verhandlungserfolg auf Bundesebene.
Mehrwert Bio-Landwirtschaft für Umwelt und Gesellschaft
Neben der Interessensvertretung für die Bio-Landwirtschaft ist die Bewusstseinsbildung bei Konsument:innen ein zentrales Anliegen von BIO AUSTRIA. Bio schützt das Klima und die Bio-Landwirtschaft schafft Biodiversität – wesentliche Leistungen für Umwelt und Gesellschaft. Der Verband setzt heuer daher das Schwerpunktthema „Bio & Klima“ und rückt den Mehrwert der Bio-Landwirtschaft für das Klima in den Mittelpunkt. Im Zuge dessen wurde die „Klimapyramide“ entwickelt, welche Konsument:innen und Interessierten fundiertes Wissen vermittelt. Spielerisch wird aufgezeigt was die Bio-Landwirtschaft auf den Ebenen „Bio-Boden, Bio-Pflanze, Bio-Tier und Bio-Konsum ganz konkret zum Klimaschutz beiträgt. „Andere stellen zu Auswirkungen der Landwirtschaft auf das Klima erst die Fragen, wir Biobäuerinnen und Biobauern liefern bereits jetzt die Antworten“ ist Barth überzeugt.
Schutz vor Bodenverlust
Die biologische Wirtschaftsweise fördert die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens. Gerade im Biolandbau wird in der Fruchtfolge verstärkt auf den Anbau von Leguminosen, wie Luzerne und Klee gesetzt. Das fördert eine bessere Bodenstruktur und dadurch können Biobäuerinnen und Biobauern wertvollen Boden schützen. „Wieviel Wasser ein gesunder Bio-Boden aufnehmen kann, zeigt sich vor allem bei Starkregenereignissen wie wir sie in den vergangenen Wochen erlebt haben.“ bekräftigt Obfrau Magdalena Barth die Leistungen der Biolandwirtschaft für Umwelt und Gesellschaft.
Weniger Treibhausgase durch Bio-Fütterung in der Tierhaltung
Die biologische Tierhaltung reduziert zudem Treibhausgasemissionen durch den Einsatz von Bio-Futter. „BIO AUSTRIA verzichtet gänzlich auf Soja aus Übersee. So können klimaschädliche Landnutzungsänderungen vermieden werden – was sich wiederum positiv auf unser Klima auswirkt“ ergänzt Magdalena Barth.
Neben umfassenden Informationsmaterialen für Konsument:innen bietet BIO AUSTRIA auch für Mitgliedsbetriebe konkrete Weiterbildungsangebote für eine klimafitte Landwirtschaft. Ab Herbst 2024 wird der Lehrgang „Klima-Praktiker Acker“ angeboten, der Bio-Betriebe mit praxistauglichen Strategien und Lösungen für Klimaschutz und Klimawandelanpassung auf den Betrieben unterstützt.
Junge wollen Bio-Produkte
Die Ö3-Jugendstudie bestätigt die Relevanz von Bio für junge Menschen: 65% der Jugendlichen (16 – 34 Jahre) zählen den Kauf von Bio-Lebensmitteln als wesentlichen Teil ihres Life-Styles. Vor allem junge Konsument:innen erkennen den Mehrwert der Bio-Landwirtschaft. Umso bedauerlicher ist es, dass der Bio-Anteil in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung diesem Anspruch noch nicht gerecht wird. „Tatsächlich bekommen bei Ausschreibungen im Lebensmittelbereich immer noch oft die Billigstbieter den Zuschlag, obwohl es einen Nationalen Aktionsplan für die öffentliche Auftragsvergabe gibt, der auch anderen Kriterien stärkeres Gewicht verleiht. Das Ziel einer nachhaltigen Beschaffung wird mangels Rücksicht auf Herkunft, Produktionsbedingungen, Transportwege etc. nicht erreicht. Leider fehlt es auch gänzlich an belastbaren Zahlen, wie hoch der Bioanteil in den Küchen öffentlicher Einrichtungen überhaupt ist. Das ist beschämend! Wir brauchen Kontrollen, mehr Anreize und wenn nötig auch Sanktionen, damit wir von bloßen Lippenbekenntnissen in die Umsetzung kommen“.
Bio = Zukunft der Landwirtschaft
Als junge Bio-Bäuerin ist es Barth ein besonderes Anliegen, junge Menschen und künftige Betriebsnachfolger:innen zu unterstützen. „Ich beobachte derzeit wie viele landwirtschaftliche Betriebe für immer ihre Hoftore schließen und dem Strukturwandel zum Opfer fallen. Auch im Bio-Bereich. Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig es ist, gute Perspektiven für junge Menschen und künftige Betriebsnachfolger:innen auf landwirtschaftlichen Betrieben zu schaffen.“ Umso mehr ein Auftrag an uns als Verband den Strukturwandel einzudämmen, neue Perspektiven in der Bio-Landwirtschaft zu schaffen und so den ländlichen Raum zu stärken. Wir brauchen eine kompromisslose Unterstützung der Bio-Landwirtschaft seitens der Politik für eine zukunftsfähige Landwirtschaft – auch für künftige Generationen“ fordert Magdalena Barth, Obfrau BIO AUSTRIA OÖ.
Bio-Summertime – DAS Bio-Genussfest am 29. Juni im Herzen von Linz
Am 29. Juni bringt BIO AUSTRIA zum zweiten Mal die „Bio-Summertime“ in die Linzer Innenstadt und bietet Bio-Genuss und Erlebnisse für die ganze Familie. Neben kulinarischen Bio-Genüssen steht heuer insbesondere das Thema „Bio & Klima“ im Mittelpunkt. Die neue „Klimapyramide“ vermittelt fundiertes Wissen und zeigt spielerisch was die Bio-Landwirtschaft ganz konkret zum Klimaschutz beiträgt. Außerdem gibt’s jede Menge Action und Workshops rund ums Thema Bio für kleine und große Entdecker:innen. „Wir laden Konsument:innen und Interessierte herzlich ein, die Bio-Vielfalt zu genießen und den Mehrwert der Bio-Landwirtschaft in all ihren Facetten zu erleben“ freut sich Obfrau Magdalena Barth auf das Biofest.