Schöne Schweine-Scheune
Anton Nichtawitz jun. hat seinen Betrieb um Mastschweine erweitert. Dazu hat er eine sehr alte Scheune besonders pfiffig umgebaut. Lesen Sie das Betriebsportrait und schauen Sie Fotos dieses Bio-Schweinestalls an.
Die Ausgangssituation war knifflig: Die Scheunenwände bestehen aus knapp einem Meter dicken Natursteinen, Durchbrüche daher tunlichst zu vermeiden. Und: Die Ausläufe konnten nur auf einer Längsseite realisiert werden. Anton Nichtawitz jun. ließ sich beraten, schaute sich andere Bio-Ställe an und baute dann innerhalb weniger Monate mit sehr viel Eigenleistung um.
Funktion durch mehrere Bereiche
Die Scheune wurde in vier Buchten geteilt, um mit zwei Anfangs- und zwei Endmastbuchten für jeweils 30 Tiere den vorgegebenen Raum möglichst optimal auszunutzen. Drei dieser Buchten sind mit Liegekisten versehen, deren Größen dem Alter der Schweine angepasst sind. Darum halten die Tiere sie komplett sauber. Die Liegekiste für die Jüngsten kann mit einer Ferkellampe beheizt werden. Nur die Endmastbucht für die Verkaufstiere bietet keinen Unterschlupf – das ist für die großen Tiere auch nicht notwendig.
Im Stall wird auch gefüttert. Zwei Futterspiralen ermöglichen unterschiedliche Rationen für Anfangs- und Endmast. Angeboten bekommen die Schweine das überwiegend betriebseigene Futter in Trockenfutterautomaten. Innerhalb des Stalls gibt es keinerlei Wasser, die Tränken sind im Auslauf montiert. Damit koten die Tiere nur vereinzelt im Stall. Die Tiere finden sowohl im Stall als auch im Auslauf genügend Einstreu vor. Im Stall wird nur beim Umtrieb entmistet, der ungefähr jedes Monat stattfindet. Der Auslauf wird einmal in der Woche entmistet.
Warmes Wasser für Ferkel
Der Auslauf bietet neben frischer Luft noch Raufutter und Wasser an. Die Wasserleitung ist an der vom Stall entfernten Auslaufmauer frostfrei im Umlaufsystem verlegt. Eine elektrische Heizung wärmt das Tränkewasser etwas an, das gleich zu Beginn in die Anfangsmastbucht fließt. Damit bekommen die empfindlichen jungen Schweine gewärmtes Wasser, während zum Ende der „Runde“ die Endmastschweine kühleres Wasser zu trinken bekommen.
Die einzelnen Ausgänge zum Auslauf mussten wegen der Natursteinmauern so klein als möglich gehalten werden. Zum Entmisten aller vier Buchten steht ein einziges Tor zur Verfügung. Deswegen benötigt Anton Nichtawitz jun. einen wendigen Hoftruck, den er sich (noch) vom Nachbarn leiht. Dieses Einfahrtstor hat große Fenster, und die Auslaufüberdachung davor ist mit lichtdurchlässigen Platten überdeckt. Somit kommt auch bei schlechtem Wetter viel Licht in den Stall. Das Tor ist geteilt und seitlich zu schieben und bei der Entmistung damit nicht im Weg.
Kurzes Verladen und Transportieren
Ergänzt hat Anton Nichtawitz jun. den Auslauf der Endmastschweine mit einer Verladerampe. Er wiegt jedes Schwein rechtzeitig und liefert immer im optimalen Gewichtsbereich. Mit den Zunahmen und Magerfleischanteilen ist er zufrieden. „Die Tiere kommen alle aus einem einzigen Zuchtbetrieb. Nach drei Monaten waren die ersten Tiere schon fertig. Und bisher lagen sie – auch mit ad libitum-Fütterung – zwischen 56 und 61 Prozent MFA“, freut er sich. Die Abrechnung erfolgt über „Bioschwein Austria VertriebsgmbH“, wenn er auch nur einen Abnehmer – einen Bio-Fleischhauer wenige Kilometer entfernt – beliefert.
Futterlager neu
Investiert hat Anton Nichtawitz jun. in Scheunenumbau, Auslauf samt Überdachung, Verladerampe und neuem Futterlager inklusive Mahl- und Mischanlage etwa EUR 560,- pro Mastplatz. Davon kann er sich 25 Prozent fördern lassen. Und mit den aktuell sehr guten Bio-Schweinepreisen hat er diese Kosten bald abgezahlt. Somit hat sich der Umbau zur „Schweine-Scheune“ gelohnt.