Studie der TU München belegt: 50 % weniger Treibhausgasemissionen durch ökologisch bewirtschaftete Flächen
Am 29. November 2023 fand der jährlich von BIO AUSTRIA Niederösterreich und Wien organisierte Arbeitsgruppenleitertag statt.
In diesem Rahmen präsentierte Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen zum Thema „Umwelt- und Klimawirkungen des Ökologischen Landbaus“ und im Anschluß folgte eine Diskussion mit Obmann Otto Gasselich. Dabei wurden die drängenden Fragen geklärt: Kann biologische Landwirtschaft die Welt ernähren und ist biologische Landwirtschaft eine gute Klimaschutzmaßnahme?
Die aktuelle Studie der Technischen Universität München, geleitet durch den Studienleiter Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen, untersucht die Umwelt- und Klimawirkungen des ökologischen Landbaus im Vergleich zum konventionellen Landbau. Die Studie zeigt, dass der ökologische Landbau positive Auswirkungen auf Stickstoffkreisläufe, Energieeffizienz, Humusaufbau, Treibhausgasemissionen und Biodiversität hat. Die Studie empfiehlt, den ökologischen Landbau zu fördern, um Umweltkosten einzusparen, fordert aber auch mehr Forschung und Innovationen in diesem Bereich.
50 % weniger Treibhausgasemissionen durch ökologisch bewirtschaftete Flächen
Der Studienleiter Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen erklärt: „Ökologisch bewirtschaftete Flächen verursachen 50 Prozent weniger Treibhausgasemissionen. Die Erträge im ökologischen Pflanzenanbau sind zwar durchschnittlich etwas geringer als im konventionellen Pflanzenbau, die Studie zeigt aber auch, dass Biolebensmittel hinsichtlich des Energieeinsatzes und der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu konventionell erzeugten Produkten um etwa 20 Prozent günstiger abschneiden.“
„BIO kostet nicht die Welt, Nicht – BIO schon!“
BIO AUSTRIA Niederösterreich & Wien Obmann Otto Gasselich unterstreicht die Relevanz des Themas: „Die Bedeutung der biologischen Landwirtschaft für Umwelt und Klima ist wissenschaftlich nachgewiesen und kann nicht genug betont werden. BIO kostet nicht die Welt, Nicht – BIO hingegen schon! Obwohl konventionelle Produkte beim Einkauf günstiger erscheinen, verursachen sie höhere Umweltkosten, für die letztlich wir alle als Steuerzahler:innen aufkommen müssen. Deshalb plädiere ich dafür, den Konsument:innen einen Anreiz zu bieten, indem ihnen die Mehrwertsteuer auf biologische Lebensmittel erlassen wird. Wobei durch diesen Mehrwertsteuerverzicht keinerlei Nachteile für die Biobäuer:innen entstehen dürfen. Biologische Landwirtschaft leistet bereits zahlreiche Vorleistungen für eine nachhaltigere Zukunft, und es ist an der Zeit, dass auch die Gesellschaft davon profitiert. Das Ziel des österreichischen Bio – Aktionsprogramms, die Bio-Landwirtschaft bis 2030 auf 35 % zu erhöhen, kann durch diese Mehrwertsteuerentlastung vorangebracht werden!