Am 10. Februar ist der Tag der Hülsenfrüchte

Veröffentlicht am 10. Februar 2025
© BIO AUSTRIA / Christoph Liebentritt

Warum brauchen wir das vielseitige Superfood?

Jedes Jahr am 10.Februar wird der internationale Tag der Hülsenfrüchte gefeiert. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen möchte auf diesem Weg auf die Bedeutung der Hülsenfrüchte für eine gesunde Ernährung und eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft aufzeigen. Die Hülsenfrüchtler, auch Leguminosen genannt, sind eine der artenreichsten Pflanzenfamilien und gehören zur Ordnung der Schmetterlingsblütler (Fabales). Ihre wichtigsten Vertreter sind Erbsen, Kichererbsen, Bohnen, Linsen und Sojabohnen.

Die Vorteile für den Bio-Ackerbau

Leguminosen sind mit Hilfe von Knöllchenbakterien („Rhizobien“) in der Lage, den Stickstoff aus der Luft zu binden. Diese Fähigkeit ist besonders für die biologische Landwirtschaft von großer Bedeutung, da der Boden auf natürlichen Weg mit Stickstoff versorgt wird und nicht auf synthetische Düngemittel angewiesen ist. Die Biobäuerinnen und Biobauern nutzen den Anbau von Klee, Ackerbohnen, Lupinen, Erbsen, Wicken etc. häufig als sogenannte Gründüngung. Dabei werden Leguminosen zwischen dem Anbau von Kulturen als „Zwischenfrucht“ oder als „Untersaat“ gleichzeitig mit der Kulturpflanze am Feld angebaut. Im Anschluss werden die Pflanzen in den Boden eingearbeitet, um dort eine ausreichende Eiweißversorgung zu gewährleisten. Nutzpflanzen wie z.B. Bio-Weizen können in dem natürlich angereicherten Acker ideal wachsen. Diese Technik nennt man Fruchtfolge und sie hat gezeigt, dass dadurch die Bodenqualität verbessert und der Schädlingsdruck ohne Pestizide gemindert wird. Die Biobäuerinnen und Biobauern sorgen damit für eine nachhaltige Bodengesundheit.

Wertvolle Eiweißquelle in der Humanernährung

Für die menschliche Ernährung sind Hülsenfrüchte besonders bei fleischarmer, vegetarischer oder veganer Kost eine wichtige Eiweiß- und Eisenquelle. Die vitaminreichen Früchte regen die Darmtätigkeit an und senken den Cholesterinspiegel. In Form von zum Beispiel Falafel, Hummus, Tofu, Tempeh, aber auch als Fleischersatz etwa in der Lasagne, bieten sie viele abwechslungsreiche Zubereitungsmöglichkeiten.

Anbau und Import von GVO Soja auf Kosten der Umwelt

Für die Tierernährung ist besonders die Sojabohne von großer Bedeutung. Für die Fütterung von Schweinen, Hühnern und Wiederkäuern kommt sie oft als wichtige Eiweißquelle zum Einsatz. Da allerdings 80% dieser Ware aus Brasilien, der USA und Argentinien importiert wird und sie meist gentechnisch verändert ist, hat das weitreichende negative Folgen für die Umwelt. Für die Ausweitung der Ackerflächen werden fruchtbare Regenwälder gerodet. Diese Abholzung und Umwandlung von Regenwäldern in Ackerflächen hat sowohl für die biologische Vielfalt vor Ort als auch für das globale Klima negative Konsequenzen. Natürliche Ökosysteme wie Regenwälder, Grasland und insbesondere Moore speichern in ihren Böden enorme Mengen an Kohlenstoff. Wird jedoch Wald in Ackerland umgewandelt, entweichen über Jahrzehnte hinweg große Mengen CO₂ in die Atmosphäre.

Eiweißfütterung im Bio-Landbau

Im Biolandbau ist diese importierte Ware verboten. Die BIO AUSTRIA Bäuerinnen und Bauern füttern ihren Tieren ausschließlich biologische, gentechnikfreie und vorwiegend regional kultivierte Futtermittel. Futtermittel, das selbst nicht am Hof produziert werden kann, wird von anderen Biobäuerinnen und Biobauern zugekauft und unterliegt einem strengen Zulassungsprozedere von BIO AUSTRIA. Um als Konsument:in auf eine hohe Lebensmittelqualität vertrauen zu können, die gut für Mensch, Tier und Umwelt ist, greift man am besten zu heimischen Bio-Produkten. Denn die BIO AUSTRIA Bäuerinnen und Bauern schauen auf Ganze!