Bio-Fragen? Wir haben die Antworten

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Warum ist Bio teurer?

© BIO AUSTRIA / Christoph Liebentritt

Eine Studie rund um das Thema wahre Lebensmittelkosten kam zu dem Ergebnis, dass jede Lebensmittelgruppe zu billig ist. Egal, ob es sich dabei um ein biologisches oder konventionelles Produkt handelt. Lediglich die Höhe dieser sogenannten „Falschbepreisung“ variiert. (Michalke, 2019)

Die Bio-Preise gelten also die Arbeit im Herstellungsprozess korrekter ab. Gleichzeitig sind diese aber auch stabiler. Das machen krisenreiche Zeiten noch einmal deutlicher. So hat die Inflation bei Bio-Lebensmitteln weniger stark zugeschlagen als bei ihren konventionellen Pendants. Diese Preisannäherung kann man selbst beim Einkauf gut erkennen.

Bio kann nicht die Welt ernähren, oder?

Doch. Eine gänzliche Umstellung der Landwirtschaft auf Bio kann die Weltbevölkerung problemlos ernähren. Zu diesem Ergebnis kommt beispielsweise das renommierte Fachmagazin „Nature Communications“. Was dafür nötig ist?

Zum einen eine drastische Reduktion der Lebensmittelabfälle. Und zum anderen ein verantwortungsvollerer Fleischkonsum, ganz nach dem Motto „zurück zum Sonntagsbraten“. So können klimaschädigende Wirkungen reduziert und die vorteilhaften Aspekte einer extensiven Tierhaltung in vollem Umfang genützt werden. Zusätzlich dazu spart der Bio-Landbau Stickstoff ein und emittiert weniger Co2-Äquivalente. 

Wie gut tut Bio?

Das Wohlbefinden förderliche  Lebensmittel zeichnen sich durch einen hohen Anteil an wertgebenden und einem geringen Anteil wertmindernden Substanzen aus.

Zu Letzteren zählen Stoffe, die im Verdacht stehen, Krankheiten auszulösen. Das können Studien zufolge auch Pestizide, Düngemittel und Medikamente für Tiere sein, die als Rückstände auf den Lebensmitteln haften. Bei Bio sind chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel verboten. Außerdem ist der Einsatz von Medikamenten und Antibiotika hier strengstens reguliert.

Essenzielle Maßnahmen, um wertvolle Lebensmittel zu produzieren.

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Bio oder regional?

Im Hinblick auf das Klima ist die wichtigste Stellschraube der Ernährungsstil. Denn schon durch einen reduzierten Fleischkonsum à la „Sonntagsbraten“ kann jede/r seine Treibhausgasemissionen um 28 % reduzieren. Aber auch der Griff zu Bio hat hier ein hohes Einsparungspotenzial. Ein Einkaufswagen voller Bio-Produkte senkt die eigenen Emissionen noch einmal um 10-20 %. (Zamecnik, 2021)

Wird das Ganze dann auch noch von einem Biohof aus der Region gekauft, fallen Emissionen beim Transport weg.

Das Credo lautet also „Bio und regional – das ist optimal“.

Was ist Grünland und was macht man damit?

Wiese, die landwirtschaftlich genutzt wird, heißt im Fachjargon Grünland. Man kann sich darunter eine Fläche vorstellen, auf der dauerhaft – also schon mindestens 5 Jahre – Gräser, Kräuter und Ähnliches wachsen. Der Unterschied zum klassischen Ackerland: Hier werden die Flächen gepflügt, also umgegraben.

Damit Wiesen auch Wiesen bleiben und nicht verbuschen oder verwalden, werden sie in regelmäßigen Abständen gemäht. Dabei entsteht Schnittgut, das zu Heu oder Silage gemacht wird und dann der Fütterung von Kuh, Schaf und Co. dient.

Warum sind Nützlinge mehr als nur Insekten?

Wann ist ein Lebewesen ein Schädling und wann ein Nützling? Viele Organismen nutzen Pflanzen zum Beispiel als Nahrungsquelle oder als Habitat. Ist deren Population zu hoch, kann das schnell zum Problem werden. Hier kommen Nützlinge ins Spiel. Die Spinnentiere, Insekten, Säugetiere, aber auch Bakterien oder Pilze haben die Schädlinge meist zum Fressen gern. Der Marienkäfer und die Florfliege vertilgen zum Beispiel große Mengen an Blattläusen. Der Laufkäfer hat es hingegen auf die Eier und Larven von Schnecken und Insekten abgesehen.

So stellen die Nützlinge eine effektive und nebenbei umweltfreundliche Pflanzenschutzmaßnahme im biologischen Anbau dar.

Noch mehr Fragen?

Referenzen:

  • Zamecnik, Georg; Schweiger, Stefan; Lindenthal, Thomas und Himmelfreundpointner, Elisabeth (2021) Klimaschutz und Ernährung – Darstellung und Reduktionsmöglichkeiten der Treibhausgasemissionen von verschiedenen Lebensmitteln und Ernährungsstilen. Endbericht. Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, Österreich, AT-Wien.
  • Michalke, Amelie; Fitzer, Fabian; Pieper, Maximilian; Kohlschütter, Niels und Gaugler, Tobias (2019) How much is the dish? – Was kosten uns Lebensmittel wirklich? [How much is the dish? – What do foods really cost us?] In: Mühlrath, Daniel; Albrecht, Joana; Finckh, Maria R.; Hamm, Ulrich; Heß, Jürgen; Knierim, Ute und Möller, Detlev (Hrsg.) Innovatives Denken für eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft. Beiträge zur 15. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau, Kassel, 5. bis 8. März 2019, Verlag Dr. Köster, Berlin. https://orgprints.org/id/eprint/36212/