Bio in der Gemeinschaftsverpflegung? – das geht!
Rund zwei Millionen Mahlzeiten werden täglich alleine von Großküchen ausgegeben. Der Bio-Anteil ist jedoch trotz politischer Zielvorgaben nach wie vor gering. Im Rahmen des LE-Förderprojektes „Bio in der Gemeinschaftsverpflegung? Das geht!“ unterstützen BIO AUSTRIA und der Verein ZUKUNFT ESSEN Großküchen in ganz Österreich die politischen Zielvorgaben zu erreichen.
Unsere Gesellschaft ist im Wandel: durch immer flexiblere Arbeitszeitmodelle, die steigende Erwerbstätigkeit oft beider Elternteile und die Zunahme von Singlehaushalten wird immer häufiger außer Haus gegessen. Die COVID-Pandemie hat diesen Trend vorrübergehend unterbrochen. Es wurde wieder mehr zu Hause gekocht und vermehrt darauf geachtet, was im Kochtopf und am Teller landet. In dieser Zeit wurde speziell auf Qualität und Herkunft der Lebensmittel geachtet und daher zu mehr Bio-Lebensmittel gegriffen. Auch wenn die Nachfrage nach Bio-Lebensmittel nach dem Ende der Covid-Einschränkungen wieder etwas abflachte, hat die Pandemie dennoch bei vielen Menschen zu einer nachhaltigen Sensibilisierung für die Qualität und Herkunft von Lebensmittel geführt.
Unter diesem Hintergrund wurde von der Bundesregierung der naBE-Aktionsplan für eine nachhaltige Beschaffung beschlossen. Neben Kriterien wie Regionalität, Tierwohl und die Reduktion von Lebensmittelabfällen fordert der Aktionsplan auch eine verpflichtende Bio-Quote in allen Bundesküchen. Allerdings sind die Einrichtungen vom aktuellen Ziel – bis 2025 30 % Bio-Anteil – weit entfernt.
Die Situation ist insgesamt für die Bio-Branche vollkommend inakzeptabel, da die öffentliche Beschaffung ein wichtiger Hebel für den Absatz von heimischen Bio-Lebensmitteln ist. Als EU-Spitzenreiter bei der Bio-Fläche und somit auch wichtiger Produzent von Bio-Lebensmitteln hinkt Österreich im Gemeinschaftsverpflegungsbereich anderen Ländern wie z.B. Dänemark weit hinterher.
Die Herausforderungen für Großküchen sind sehr groß. Sie müssen den Spagat zwischen einem oftmals sehr limitierten Einkaufsbudget, logistischen und personellen Herausforderungen und komplexen, abwechslungsreichen Speiseplänen meistern. Ein Mindestanteil an Bio-Lebensmitteln ist für Großküchen daher, nüchtern betrachtet eine zusätzliche Anforderung, die oft nicht Priorität hat. Es muss daher dieser Branche unter die Arme gegriffen werden, damit letztlich mehr Bio—Lebensmittel aus der Region eingesetzt werden.
In Oberösterreich unterstützen wir bereits mehrere Jahre Küchenleiter:innen beim Einsatz regionaler Bio-Lebensmitteln in ihren Küchen.
Wir helfen den Köch:innen nicht nur erstklassige Bio-Lebensmitteln zu integrieren, sondern bieten jährlich verschiedene Bio-Workshops, Exkursionen und Veranstaltungen für das Küchenpersonal an. 2025 ist wieder eine Bio-Tagung für Großküchen geplant.
Küche der Zukunft – Challenge
BIO AUSTRIA und der Verein ZUKUNFT ESSEN haben sich einem Projekt für Schul- und Kindergartenküchen angenommen. Wir begleiten österreichweit insgesamt 50 Großküchen auf ihrem Weg zur Küche der Zukunft.
Durch das umfassende Beratungsprogramm „Küche der Zukunft – Die Challenge“ wird in den Küchen der Bio-Anteil auf den nächste Level gebracht, Lebensmittelabfälle reduziert, mehr pflanzliche Gerichte etabliert, das bio-regionale bäuerliche Netzwerk ausgebaut und die Bio-Zertifizierung vorbereitet.
Berater:innen von BIO AUSTRIA und dem Verein ZUKUNFT ESSEN begleiten und unterstützen ein ganzes Jahr die Challenge-Teilnehmer:innen bei der Erreichung ihrer selbst gesteckten Ziele.
In Oberösterreich nehmen aktuell die Bioschule Schlägl und die HBLA Elmberg an der Challenge teil. Am 17. September fand der Start-Workshop statt. Im Bereich Bio setzten sich die beiden Schulen durchaus ambitionierte Ziele:
- HBLA Elmberg: mind. 40 % Bio bis September 2025
- Bioschule Schlägl: 90 % Bio und die BIO AUSTRIA Goldpartnerschaft als erste Schule Österreichs
Weitere Küchen sind bereits angemeldet und werden voraussichtlich im Februar 2025 mit dem Startworkshop starten.
Solltet ihr interessierte Küchenleiter:innen, Einkäufer:innen oder Entscheidungsträger im Bereich Kindergarten- oder Schulküchen kennen, die interessiert sind ihre Küche weiterzuentwickeln in Richtung Küche der Zukunft, dann meldet euch bei Birgit Waldenberger. Für das kommende Schuljahr 2025/2026 sind noch Challenge-Plätze in Oberösterreich frei.
Kontakt
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Birgit Waldenberger
BIO AUSTRIA OÖ, Marketing
Marketing, Bildung und Gemeinschaftsverpflegung