Bio ist die Alternative zu Glyphosat!
Die Zeitschrift OLIV hat unseren Obmann, Otto Gasselich, zum Thema Glyphosat befragt. Otto Gasselich dazu: „Bio ist die Alternative zu Glyphosat!“
Herr Obmann Gasselich, das Jahr 2018 hat in Österreich und international mit einer Diskussion rund ums Thema Glyphosat begonnen. Was sagen Sie zu diesem hitzigen Disput in der kalten Jahreszeit?
Diskussionen und vor allem sinnvolle Handlungen danach sind immer wichtig. Es ärgert mich allerdings, dass bei der laufenden Glyphosat-Diskussion das Wichtigste, nämlich die Alternative hierzu vergessen wird – und diese Alternative lautet ohne Wenn und Aber BIO! Bio braucht kein Glyphosat und auch keine anderen Herbizide oder chemisch-synthetische Mineraldünger. Wer der Umwelt helfen will, greift am besten zu Bio-Lebensmitteln. Mit dem richtigen Griff ins Regal lässt sich Glyphosat ganz einfach vermeiden.
Die konventionelle Landwirtschaft scheint nun einmal nicht ohne den ‚Griff zum Glyphosat‘ auszukommen, oder?
Wir sollten bei diesem wichtigen Thema unbedingt auch die Finger von Etikettierungen wie „Bio gegen Konventionell“ oder gar „Gut gegen Böse“ lassen. Das bringt uns nicht weiter. Nicht den Umweltschutz, nicht die Landwirtschaft und auch nicht die Konsumentinnen und Konsumenten. Tatsache ist, dass der Biolandbau im Bereich der mechanischen Beikrautregulierung, also im konsequenten Verzicht auf Herbizide wie Glyphosat, eine Jahrzehnte lange Erfahrung hat. Das ist ein Erfahrungsschatz, den wir mit der gesamten Landwirtschaft teilen möchten. Wir wissen aus unserer täglichen Arbeit im Biolandbau, dass es funktioniert. Und zwar sehr gut funktioniert, wie das schon 22% aller österreichischen Landwirtschaftsbetriebe zeigen. Aus der Tradition und dem Wissen des Biolandbaus heraus, kann für ganz Österreich eine Glyphosat-freie Zukunft erwachsen. Darin sollte niemand einen Angriff, sondern eine Hilfestellung sehen. Von der Umwelt bis zur Wirtschaft würden alle profitieren.
Sie meinen, ein Glyphosat-Verzicht wäre für Österreich auch wirtschaftlich sinnvoll?
Auf jeden Fall! Glyphosat nutzt lediglich der globalen Chemieindustrie. Während in Österreich und Europa durch den Biolandbau bereits viele innovative Unternehmen im Bereich der Beikrautregulierung entstanden sind. Mit moderne Technologien und Gerätschaften, die weder die Umwelt und die Gesundheit, noch Arbeitsplätze gefährden.
Das Jahr ist noch jung – was wird es in punkto Glyphosat bringen?
Da blicke ich optimistisch in die Zukunft. Einige österreichische Molkereien und Player im Lebensmittelhandel – ja, sogar einzelne Bundesländer erwägen bereits einen Verzicht auf Glyphosat. Und wie gesagt: Der Biolandbau ist die beste und erprobteste Alternative hierzu!