Biohotel Rupertus: Genuss und hohe Standards
Das Biohotel Rupertus in Leogang kann als eines der Traditionshäuser in der Geschichte der heimischen Biohotels bezeichnet werden. Hier treffen der hohe Anspruch eines in zweiter Generation geführten Familienbetriebs in einer klassischen, beliebten Tourismusregion auf das ehrliche Bemühen, den Betrieb so nachhaltig und umweltfreundlich wie nur möglich zu führen.
Das Biohotel ist beim Essen 100 Prozent biozertifiziert, angeboten werden das Salzburger Biofrühstück, ein Snack am Nachmittag und das fünfgängige Abendmenü. Dieses gibt es in zwei Varianten: Die „Alpine Bio-Küche“ mit Fleisch und Fisch und die vegane „Pflanzenkraft“, wobei bei jedem Gang zwischen den Speisen einzeln gewählt werden kann. Die veganen Speisen sind dabei vollwertige Gerichte, die eigenen Ideen folgen und nicht Abänderungen der anderen Gänge. Bei jedem Gang werden auf der Menükarte die Hauptlieferanten genannt.
Das Abendmenü startet mit Brot mit Butter und grobem Salz und einem Spitzkrautsalat. Danach gibt es entweder einen gebeizten Seesaibling mit Rüben und Kapuzinerkresse oder einen veganen Teller auf dem sich Birne und Brokkoli in verschiedenen Formen mit Sonnenblumenkernen verbinden. In beiden Fällen erfreuen die Farben und Konstistenzen das Auge und es gibt geschmacklich willkommene Kombinationen zu entdecken. Wer kein Gazpacho will, wählt danach einen Eistee vom Wiesenheu mit gedünstetem Apfel.
Als Hauptgang gibt es drei Auswahlmöglichkeiten: Butternusskürbis mit Pesto und Trüffel, ebenfalls vegan Rissottokorn mit eingelegter Zitrone und Zwiebelmarmelade oder »Hurra die Gams«, Wild mit Topfenknödel, Sellerie, Eierschammerl und Ribiseln. Abgerundet wird das Menü durch einen hausgemachten Müsliriegel mit Rosmarin-Pfirsichsorbet oder in der Pfanne servierten kleinen Buchteln mit Vanille-Sauce. Alles in allem ein großer Genuss, komplett bio, transparent und nach Möglichkeit in einer funktionierenden Partnerschaft von regionalen Bauern bezogen. Im Gegensatz dazu hält die Weinauswahl nicht ganz das Niveau, was aber nicht heißt, dass man den Empfehlungen der Kellner nicht einfach vertrauen kann. Nach dem Essen gibt es an der Greenbar unter anderem Cocktails und Mischgetränke mit und ohne Alkohol – ebenfalls komplett bio.
Das Bestreben nach stetiger Verbesserung geht über die Küche hinaus und reicht in alle Bereiche des Betriebs. Das beginnt beim Ökostrom und dem Angebot von Lademöglichkeiten für Elektroautos und endet nicht bei Kauf von CO2-Zertfikaten für die man sich 2019 zusätzlich entschieden hat. Der Klima-Fußabdruck des Betriebs wird dabei im Rahmen der Mitgliedschaft bei den Biohotels regelmäßig errechnet. Und: Man gibt sich mit erreichtem nicht zufrieden, das Ziel ist es Klimapositiv zu werden, die gewonnene Sonnenenergie in einem Salzwasserspeicher zu speichern und ins Netz einzuspeisen. Und manchmal da sind es die Details: Zur Plastikvermeidung werden auf den Zimmern Zahnputztabletten angeboten und die aufliegenden Damenhygieneartikel werden im Abo von einem Unternehmen bezogen, das Frauen in Indien unterstützt.
Nadja Blumenkamp ist der Überzeugung, dass es nicht nur darum geht, mit dem Betrieb möglichst umweltschonend zu agieren, sondern diese Überzeugung auch zu kommunizieren. Die Gäste des Hauses sind für neue Ideen offen und haben im Urlaub vielleicht eher die Muße Neues auszuprobieren. Informiert werden sie über die Tätigkeiten etwa im abendlichen Infoblatt auf den Tischen. Das Biohotel Rupertus bietet viel und ist deswegen nicht im günstigen Preissegment angesiedelt. Ein Aufenthalt hier bietet aber viel Genuss auf allen Ebenen.
Bio-Hotel Rupertus
Hütten 40
5771 Leogang
+43 6583 8466
www.rupertus.at