Authentische Nachhaltigkeit in Saalbach – Hotel Theresia
Es ist der letzte Abend vor der Herbstpause, die viele Betriebe traditionell zwischen Sommer und Winter einlegen, an dem wir gerade noch ein letztes Abendmenü im Gartenhotel Theresia genießen können.
Der Betrieb der Familie Brettermeier in Saalbach Hinterglemm wird aktuell gemeinsam in 3. und 4. Generation geführt. Die Großmutter der Patronin Marianne Brettermeier hat dem Hotel Theresia auch den Namen gegeben. Die Küche des Hauses setzt auf Genuss und hohe Qualität – wohl ganz bewusst auch nicht zum günstigen Preis
Das Gartenhotel sieht sich in enger Verbundenheit zu den Biobetrieben im Salzburger Land, bemüht sich um beste und frische Qualität aus dem Umfeld, viel Bio und verzichtet etwa auf Geschmacksverstärker. Man ist stolz auf die Küche im Haus und sieht diese als einen Baustein in einem generell möglichst nachhaltigen Hotelbetrieb. Bio wird hier – auch auf der Website – klar kommuniziert und als tendenziell umfassendes Konzept verstanden. Stolz ist man nicht nur auf die Partnerschaft mit BIO AUSTRIA, die bereits seit 2002 besteht (und laufend kontrolliert wird), sondern auch auf die Grüne Haube (eine Auszeichnung des steirischen Unternehmens Styria Vitalis) oder die lobenden Worte des Gault Millau.
Mehr als 80 % der Zutaten kommen im Gartenhotel Theresia aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft. Die vielen regionalen Lieferanten werden genauso ausgelobt, wie die wenigen Nicht-Bio-Produkte. Ab Sommer 2021 ist ein Umstieg auf ein 100 % biologisches Speisen- und Getränkeangebot geplant. Das nebenan liegende kleinere Schwesterhotel Biohotel The Resi mit Resi’s Bio Wirtshaus ist bereits seit 2020 ein vollbiologischer Betrieb.
Das Hotelrestaurant bewirtet auch Nicht-Hausgäste nach Anmeldung und bietet in erster Linie Menüs. Eine Spezialität scheint es dabei zu sein Kreativität auszudrücken und auch scheinbar gewöhnlichen Speisen neue optische und geschmackliche Qualitäten abzuringen. Nach einem gleichermaßen abwechslungsreichen, wie bewusst nicht alles bietenden Salatbuffet gibt es als Vorspeise entweder eine Kombination aus Belugalinsen, Tofu und Rote Beete, oder aus Tomate, Mozarella, Basilikum und Pinienkernen. Letzteres ist ein klassisches Beispiel für den Zugang zur Küche im Gartenhotel. Die vermeintlich alltägliche und zu oft schon gegessene Kombination aus Tomate und Mozarella überrascht hier optisch und ist geschmacklich ein Genuss. Auch der Tofu mit den Linsen und den Roten Rüben ist nicht nur schön angerichtet.
Die Suppen kommen in ungewöhnlich hohem Ausmaß geschmacklich intensiv, aber ohne zu übertreiben ihrer Namensgebung nach: Selten eine so nach Huhn schmeckende Hühnersuppe gegessen. Auch bei den Hauptspeisen macht sich die Intensität der einzelnen Zutaten bemerkbar – allerdings auch deren Kombination. Die Ente wird durch Kürbis und Peterwurzen ergänzt, der Petrusfisch durch Erbsenpüree, Blutwurst und Käse. Zum Dessert ein Schokoladen-Tarte mit Moosbeer-Ragout und Topfen bevor der Käse aus dem Salzburgerland den Abschluss macht.
Preislich ist das Menü nicht gerade günstig bemessen, auch wenn die Qualität in jeder Hinsicht stimmt. Außerdem ist man damit noch nicht am oberen Ende angelangt. Das teurere Haubenlokal „Das Kleine Restaurant“ Aubachstube konnten wir leider nicht ausprobieren, weil es bereits geschlossen war. Nachhaltigkeit und Genuss werden im Gartenhotel Theresia durchaus mit einem Hang zum Luxus verbunden.
Gartenhotel Theresia
Glemmtaler Landesstraße 208
5753 Saalbach-Hinterglemm
www.hotel-theresia.com