„Heißzeiten“ – Leserbrief

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In Deutschland wird die von Menschen verursachte globale Erwärmung offensichtlich so heftig diskutiert, dass das Wort „Heißzeit“ zum Wort des Jahres 2018 gekürt wurde! Und in Österreich?

Da hat der Politolge Peter Filzmaier vor der Nationalratswahl 2017 elf Themen abgefragt. Das Thema Umwelt landetete dabei auf dem vorletzten Platz! Es dürfte sich seither nicht viel geändert haben, was sich nicht nur am Wort des Jahres 2018 in Österreich klar zeigt. Als Bio-Botschafter und ehemaliger Landwirtschaftskammer-Rat und Ortsbauern-Obmann bin ich über die Strategie der Bauernvertretung zur Abwehr der Heißzeit zutiefst besorgt.
Statt die Ursachen der Tendenz zur Heißzeit zu hinterfragen, werden Trockenheitsresistente Alternativen im Pflanzenbau ernsthaft als erforderlich angedacht.
Helfen soll dabei die Gen-Schere, obwohl der Europäische Gerichtshof entschieden hat, dass diese Methode nach dem Gentechnikgesetz zu handhaben ist!! Warum werden immer wieder Lösungsansätze gesucht, die im biologischen Landbau verboten sind?
Während Bio-Bauern und Bio-Bäuerinnen derzeit erfolgreich und energiesparend heimisches Gemüse in unbeheizten Folienhäusern einem Winterhärte-Test unterziehen, versuchen findige Geschäftsleute außerhalb der Landwirtschaft mit agrarindustriellen Produktionsmethoden im Kräuter-, Obst- und Gemüsemarkt Fuß zu fassen.
Bspw. ist in einem Biomassekraftwerk im Burgenland geplant, Pflanzen auf mehreren Ebenen wachsen zu lassen. Platzsparend, die Wurzeln in Kunststoffmatten mit Nährlösung statt in der Erde. LED-Licht statt Sonnenlicht. Mit viel Energie und Wasser. Laut Werbung sei diese Methode besser als Bio!
Und in einem alten Gewölbe in Saalfelden ist geplant, u.a. für die Spitzengastronomie Kresse und andere Sprossen anzubauen. Zwei Mal am Tag bewässert, mit gewärmtem und gegen Bakterien behandelten Wasser sowie zusätzlich 18 Stunden täglich mit farbigen LEDs beleuchtet.
Während Biobauern jährlich kontrolliert werden und die Biolebensmittel gekennzeichnet sind, brauchen ohne Sonnenlicht produzierte Nahrungsmittel keinen Nachweis der Produktionsmethode.
Im Umkehrschluss ist das für Konsumentinnen und Konsumenten das beste Argument für den Kauf von Biolebensmitteln!

Georg Sams, Neumarkt am Wallersee