Rogner Bad Blumau – Restaurant „LebensFroh“
Weshalb und seit wann seid ihr Bio?
Im Geiste eines „neuen Humanismus“ schuf der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser, gemeinsam mit dem Baumeister und Visionär KR Robert Rogner, im oststeirischen Thermen- und Vulkanland 1997 ein Refugium, in dem sich Natur und Architektur zu einer kreativen und inspirierenden Symbiose verbinden. Ohne Ecken und Kanten, ohne gerade Linien. Stattdessen mit Mut zur organischen Form, zu Farben, zur Fröhlichkeit und zum menschlichen Maß. Das Hügelwiesenland – ein lebendiger Ort, in dem Landschaft und Baukunst achtsam miteinander verbunden sind.
Im Rogner Bad Blumau sind Nachhaltigkeit und soziales Engagement bereits seit Beginn an selbstverständlich. So sind wir bereits seit 1997 Träger des Österreichischen Umweltzeichen für Tourismusbetriebe. Hauseigene Landwirtschaft, symbiotische Tierhaltung, zahlreiche Gärten mit Kräutern und Blüten, Streuobstwiesen und vieles mehr erstrecken sich auf 42 ha biologisch zertifiziertem Areal. Ein Großteil der Lebensmittel stammt von landwirtschaftlichen Betrieben aus der Umgebung, die im Kreislauf mit der Natur wirtschaften und bei denen artgerechte Tierhaltung sowie der Verzicht auf Chemie und Gentechnik selbstverständlich sind. Seit 2004 sind alle Restaurants im Rogner Bad Blumau biologisch zertifiziert. Diesen Anspruch stellen wir uns selbst und legen größten Wert auf die konstante Weiterentwicklung im Bereich Bio.
Was hat euch bewogen, euch bio-zertifizieren zu lassen?
Für die Idee des nachhaltigen Kreislaufs wurde im Rogner Bad Blumau schon bei der Entstehung durch das Wirken des Künstlers Friedensreich Hundertwasser der Grundstein gelegt und wird hier gelebt und laufend weiterentwickelt. Die Philosophie vom Leben im Einklang mit der Natur bestimmt unser tägliches Handeln. Ein schonender Umgang mit den Ressourcen ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Wir wollen einen wertvollen Beitrag für die Umwelt von heute und morgen leisten.
Was zeichnet euch aus?
Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet im Rogner Bad Blumau soziale Verantwortung zu übernehmen, respektvoll mit der Natur und ihren Ressourcen umzugehen und das eigene Tun kritisch zu hinterfragen. Es bedeutet aber auch Wertschätzung und Fairness gegenüber MitarbeiterInnen und Partnern zu leben und den Mut zu haben, Schritt für Schritt nachhaltige Wege zu beschreiten. Und zwar täglich aufs Neue. Wir nennen diesen Weg „auf dem Weg zu 100%“. Zu diesem nachhaltigen Weg gehört die Gewinnung von Ökoenergie durch die hauseigene Geothermieanlage ebenso wie die langjährigen Kooperationen mit unseren Partnern aus allen Bereichen. Wir denken und handeln nach den Werten ehrlich, bewusst und mit Freude.
Wir beziehen unsere Produkte regional, saisonal und vorzugsweise in Bio-Qualität. Nahezu alles was wir brauchen, ist aus der direkten Umgebung und wurde biologisch und umweltschonend hergestellt. Fleisch und Fisch kommen aus artgerechter Zucht. Wir überzeugen uns selbst laufend von der Qualität und unterstützen unsere Partner mit unseren Erfahrungen und unserem Wissen. Leben im Einklang mit der Natur. Saisonalität, Regionalität und biologische Vielfalt stehen im Fokus, immer im Einklang mit unserer Umwelt. Uns ist es ein Anliegen, dass unsere Lieferanten und Partner die selben Werte vertreten wie wir. Wir arbeiten stets daran, unser Angebot zu verbessern, um unseren Gästen nachhaltige Qualität im Einklang mit der Natur bieten zu können.
Nennt uns 3 Speisen, die typisch für euch sind. Weshalb?
Bei der Vielfalt, die unsere Region bietet und dem saisonal angepassten Speisenangebot ist es nicht einfach typische Gerichte zu nennen. 100 % Region ohne viel Schnickschnack, so lautet das Motto von Küchenchef Johann Schuster. Die Liebe zur Region schmeckt man in jedem Gericht. Mit viel Raffinesse werden Klassiker wie Steirischer Bio-Schweinebraten oder Hausgemachte Bio-Palatschinken mit Bio-Zotterschokolade gefüllt ebenso serviert wie ayurvedische Gerichte (wie zB. unser beliebtes ayurvedisches Bio-Gemüse mit Curry) und vegane Köstlichkeiten (zB. Bio-Kichererbsen mit Bio-Spinat und Bio-Sojajoghurt hausgemacht).
Welches ist das beliebteste Gericht?
Unser Angebot ist vielseitig und abwechslungsreich und gerade das schätzen unsere Gäste. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich unsere hausgemachten Bio-Nudeln, die täglich frisch in der Nudelstation zubereitet werden. Ein Rezept das besonders oft gefragt ist, ist unser Bio-Käferbohnen-Humus aus Bad Blumau. Es ist nicht immer das aufwendigste Gericht. Gute Zutaten genügen sich selbst und sorgen für einen Ausbruch an Lebensfreude am Gaumen.
Wer sind eure Bio-LieferantInnen und welche Produkte bezieht ihr von ihnen?
Sind sie aus der Region? Woher?
Weist ihr sie in der Karte aus?
Es gibt eine eigene Tafel beim Eingang zum Restaurant, die LieferantInnen werden zudem noch in der Gästezeitung und bei diversen gemeinsamen Maßnahmen (zB. Verkostungen etc) im Rahmen der Partnerschaft des Monats vorgestellt.
- Bio-Brot von der Bäckerei Mild Riegersdorf
- Bio-Gemüse von Rauers Ernte Bad Blumau
- Bio-Honig Vom Biohof Fuchs Bad Blumau
- Bio-Schokolade von der Schokoladenmanufaktur Zotter Riegersburg
- Bio-Tee von Sonnentor Sprögnitz
- Bio-Öle von der Ölmühle Fandler Pöllau
- Bio-Gemüse von Fink Grafendorf
- Bio-Butter von der Andechser Molkerei
- Bio-Molkereiprodukte, diverse Bio Säfte, Bio Waffeln etc. – Biogast
- Bio-Kaffee – Dallmayr Alois Kaffee
- Bio-Vollei – Danklmaier
- Bio-Bier – Ottakringer
- Bio-Sprossen, Bio Gemüse – Fam. Rauer aus Bad Blumau
- Bio-Lamm – Familie Schieder Franz und Sonja
- Bio-Käferbohnen – Familie Schrei Bad Blumau
- Bio-Schafsprodukte – Weizer Schafsbauern
- Bio-Gänse – Familie Krainer Biohof
- Bio-Getreide – Naturmühle Mauerhofer
- Eispulver für Bio-Eis – Der Wiese B.V.
- Bio-Wurstspezialitäten – Hütthaler KG
- Bio-Obst, Bio-Gemüse, Bio-Eier – Familie Jutta Fink
Gibt es Bemühungen Lebensmitteverschwendung zu reduzieren? Welche?
Um eine 100% wertvolle Nutzung der Lebensmittel zu erzielen, setzt man im Rogner Bad Blumau auf einen geschlossenen „LebensMittelKreislauf“. Dieser umfasst 12 Stufen. Von einem regionalen Einkauf aus einem Umkreis von maximal 100 Kilometer, über Sammeltransporte um CO2 zu vermeiden, schonende Lagerung bis hin zur Evaluierung von Abfallmengen und Lagerumschlagshäufigkeiten am Monatsende. Zusätzlich werden gesellschaftliche Verpflichtungen sowie die regionale Vernetzung sehr ernst genommen. Der Kreis schließt sich durch langfristige Kooperationen mit Kleinproduzenten aus der Umgebung, sowie die Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Der LebensMittelKreislauf ist ein nachhaltiges Konzept, das weit über die Abfallvermeidung hinausgeht. Eine tägliche Ersparnis von bis zu 35 Prozent der Küchenabfälle wurde bereits erreicht.
Unser Lebensmittelverbrauch wird laufend evaluiert und optimiert. Durch enge und wertschätzende Zusammenarbeit mit unseren Partnern konnten wir innovative Konzepte entwickeln und erfolgreich umsetzen. Wir beziehen unser Bio-Brot als vorbereiteten Teigling von der regionalen Bäckerei Mild und backen dieses vor Ort in einem wunderbaren Backofen direkt im Restaurant. Je nach Anzahl der Gäste wird immer nur eine kleine Menge gebacken. Semmeln und weitere Backwaren – alles in Bio-Qualität, erhalten wir ebenso vom regionalen Bäcker geliefert, aber auch hier haben wir zahlreiche Ansätze um die Mengen zu optimieren und Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Semmeln die nicht verwertet werden konnten werden beispielsweise von der Bäckerei wieder abgeholt und für uns zu Semmelbrösel und Knödelbrot verarbeitet. Eigene Rezepte mit Altbrot werden laufend neu ausprobiert. Tagesaltes Gebäck wird in der Nacht portionsweise verpackt und an die Mitarbeiterinnen vergeben. Ein kleiner Teil an Brotresten wird auch in der symbiotischen Landwirtschaft an die Tiere verfüttert. Wir möchten so wenig wie möglich wegwerfen. Brot ist Leben.
Unsere Lehrlinge lernen in der hauseigenen Bio-Landwirtschaft wie Gemüse angebaut wird. Damit soll ihnen ein Gefühl für die Wertigkeit der Lebensmittel gelehrt werden, damit sie diese dann bestmöglich verwerten (zB. werden Schalen zum Kochen von Gemüseessenzen verwendet). Aus Radieschengrün kann man zum Beispiel eine leckere Suppe machen. Diese kann mit Croutons aus altem Brot verfeinert werden. Nur ein paar der zahlreichen Möglichkeiten für die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Zudem werden viele übrig gebliebene Speisen auch in unserem MitarbeiterInnen Restaurant verwendet. So ermöglichen wir unseren MitarbeiterInnen ebenfalls die besten Produkte der Region zu genießen und vermeiden gleichzeitig Lebensmittelverschwendung.
Wo steht ihr heute und wo wollt ihr in 3 Jahren mit eurem Bio-Anteil stehen?
Es ist unser Ziel, unseren Bioanteil mit unseren regionalen Partnern laufend weiter auszubauen, immer nach unseren Werten ehrlich, bewusst und mit Freude. Ganz nach der Philosophie vom Leben im Einklang mit der Natur. Unser Weg zu 100% Bio und Regionalität.
Restaurant „LebensFroh“
Rogner Bad Blumau
Bad Blumau 100
8283 Bad Blumau
+43 3 383 51 00
Öffnungszeiten Frühstücksbuffet täglich von 7 bis 10.30 Uhr
Öffnungszeiten Abendbuffet täglich von 17.30 bis 22 Uhr (Buffet bis 21.30 Uhr)
Keine Reservierung erforderlich!