Bio-Markt 2023
Die Bio-Marktentwicklung in Österreich 2023:
2023 wurde das starke Wachstum am österreichischen Biomarkt von den Vorjahren gebremst. Ab Sommer 2023 zog die Nachfrage nach Bio-Lebensmittel wieder an. Alleine im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) wurden Bio-Lebensmittel im Wert von 873 Millionen Euro gekauft. Das entspricht einer Steigerung im Umsatz von 5,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2022. Absatzmäßig gab es einen leichten Rückgang um 2,7 Prozent.
Der Bio-Anteil über die RollAMA**-Warengruppen beträgt ca. 11 Prozent. Bio-Milch erzielt einen wertmäßigen Anteil von ca. 28 %. Auf Platz zwei und drei folgen Joghurt und Frischgemüse. Knapp dahinter liegen Kartoffeln und Eier. Der Anteil von Obst, Butter und Käse liegt im Durchschnitt. Bei Fleisch, Geflügel, Wurst und Schinken hingegen fällt der Bio-Anteil unterdurchschnittlich aus. ***
BIO AUSTRIA Produkt-Vielfalt
Im Jahr 2023 ist die Anzahl der BIO AUSTRIA Produkte angestiegen – 264 neue Produkte bereichern das Sortiment. 2897 BIO AUSTRIA Lebens- und Futtermittel sind somit über diverse Kanäle am Markt verfügbar.
Die Reduktion im Futtermittelbereich im Jahr 2022 ergibt sich durch eine Änderung im Weiterhandel von Futtermittel: Produkte von Mischfutterwerken, welche von Händlern unverändert weitergehandelt werden, werden in der Statistik ab 2022 nicht mehr berücksichtigt.
Marktentwicklung BIO AUSTRIA Milch
Die Nachfrage nach Bio-Milchprodukten war im 1. Halbjahr 2023 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2022 im Lebensmitteleinzelhandel rückläufig. Im 2. Halbjahr stabilisierte sich der Absatz jedoch. Bei der Bunten Palette (Fruchtjoghurts, Milchmischgetränke etc.) und bei den gelben Fetten (Butter) war der mengenmäßige Rückgang am stärksten. Die gelbe Palette (Käse) hatte im Jahr 2023 einen konstanten Umsatz zu verzeichnen.
Marktentwicklung BIO AUSTRIA Fleisch und Geflügel
In den ersten Monaten im Jahr 2023 war der Absatz für Bio-Fleisch und Geflügel rückläufig. Im Vergleich zum Jahr 2022 gab es einen absatzmäßigen Rückgang von ca. 5 %. Ab Mitte des Jahres hat sich der Markt stabilisiert. Einsteiger in der Bio-Geflügelproduktion und Bio-Rindfleischproduktion sind wieder gesucht.
Marktentwicklung Deutschland
2023 gab es erneut eine Verschiebung der Bio-Marktanteile vom höherpreisigen Biofachhandel in den Discount. Ab Juni 2023 verzeichnete der Biofachhandel wieder ein Umsatzwachstum,das sich bis Jahresende fortsetzte. Im Biofachhandel in Deutschland kamen wieder mehr Kunden ins Geschäft – bedingt durch die Inflation wurden aber weniger Artikel eingekauft. Der Discount steigerte seinen Absatz vor allem durch ein breiteres Bio-Sortiment.
Marktentwicklung BIO AUSTRIA Getreide
Es gibt ein deutliches Ungleichgewicht zwischen Speise und Futterware. Gerade beim Weizen ist aufgrund der unüblich schlechten Qualitätsverteilung bei weitem zu viel Futterware und reziprok zu wenig Speiseware vorhanden. Die Menge bei Speisehafer aus der Ernte 2023 ist auch zu wenig. Auch Sommerbraugerste ist gesucht. Die Roggen- und Dinkelvermahlung ging im Vergleich zum Vorjahr zurück und die Lagerstände stiegen. Die Sojaanbaufläche ging erstmals seit einigen Jahren wieder leicht zurück.
Herkunftssicherung bei BIO AUSTRIA Ackerfrüchte
Das Kontrollsystem des BIO AUSTRIA Standards ist sehr genau. Dies wird durch Chargenzertifizierungen, die ihres Gleichen suchen gewährleistet. Dabei wird auch die Herkunft der Ware vom Endabnehmer bis zum Acker plausibilisiert. Die BIO AUSTRIA Standards z.B.: der Lagerstellen- und Ackerfrüchtestandard werden zusätzlich von unabhängigen Biokontrollstellen entlang der Wertschöpfungskette geprüft.
Im Jahr 2023 wollten wir aufgrund der Marktsituation einen Schritt weiter gehen und haben die Herkunft von Mais und Soja auch analytisch geprüft, mittels Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie. Unabhängige Labore untersuchten im Auftrag von BIO AUSTRIA 57 Proben auf deren Herkunft. Es wurde insbesondere Ware im BIO AUSTRIA Futtermittelsystem beprobt und die Österreichische Herkunft geprüft. Zusätzlich führten wir bei 7 Firmen Zusatzkontrollen durch.
Das Ergebnis:
- Keine Togo Sojabohne im BIO AUSTRIA System festgestellt.
- Die meisten Firmen halten sich an die Branchenvereinbarungen, es gab nur kleinere formale Abweichungen.
- Bei einer Firma wurden größere Abweichungen festgestellt (keine Futterrohstoffzertifikate ausgestellt, keine Chargenzertifikate für Futterware in Österreich ausgestellt).