Lebensmittel der Woche: Bio-Buchweizen

(c) pixabay Михаил Нечаев

Allgemeines

Der Echte Buchweizen gehört zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Man bezeichnet ihn auch als Pseudogetreide, weil er wie Getreide verwendet wird. Die Früchte des Buchweizens sind dreieckige, dunkelbraune Nüsschen, ähnlich den Bucheckern.

Herkunft und Geschichte

Der Buchweizen stammt ursprünglich aus China, wo er bereits vor etwa 4.600 Jahren kultiviert wurde. In Europa finden sich ab dem 12. Jahrhundert Hinweise auf dessen Anbau. 600 Jahre später war das Pseudogetreide aus dem Leben der Europäer nicht mehr weg zu denken: Ob Brei, Fladen oder Knödel, der Buchweizen war Grundlage zahlreicher Gerichte. Mit der Zunahme des Erdäpfelanbaus ging allerdings seine Bedeutung in Europa zurück. Ähnlich dem Buchweizen wachsen Erdäpfeln auf nährstoffarmen Böden, sind aber ertragreicher und weniger kälteempfindlich. Heutzutage hat Buchweizen europaweit eine untergeordnete Bedeutung. Die größten Anbauländer sind China, Russland und die Ukraine. Nur in geringem Ausmaß wird er auch in Deutschland und Österreich wieder angebaut.

Konsum

Durch das Fehlen von Gluten ist Buchweizen besonders für Menschen mit Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) geeignet. Angeboten werden ganze sowie geschälte Körner, Flocken, Mehl und Grütze (grob zerkleinerte Körner). In Kärnten, der Steiermark, Slowenien und Luxemburg kennen viele noch den aus Buchweizen hergestellten „Heidensterz“. In Russland, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland werden Palatschinken aus Buchweizenmehl hergestellt, die je nach Land unterschiedlich bezeichnet werden: Blinis, Galettes, Poffertjes und Buchweizenpfannkuchen. Selbst in den USA werden Pancakes traditionell aus Buchweizenmehl hergestellt und in Japan bestehen die beliebten Soba-Nudeln aus Buchweizen.

Die Besonderheiten

Im Bio-Ackerbau wird auf Fruchtfolge und Zwischenfruchtanbau gesetzt. Ein fruchtbarer Boden ist durch hohe Humusgehalte, einen hohen Besatz an Bodenlebewesen sowie eine gute Krümelstruktur gekennzeichnet. Buchweizen wird zur Bekämpfung von Parasiten im Gemüseanbau verwendet und wird aufgrund seiner kurzen Vegetationszeit gelegentlich als Zwischenfrucht angebaut. Von Imkern wird er als Bienentrachtpflanze (erzeugen reichhaltig Nektar und Pollen) geschätzt. Als Futterpflanze besitzt der Buchweizen allerdings keinen hohen Stellenwert.

In der Verarbeitung

Die Früchte des Buchweizens sind dreieckige Nüsschen, die optisch Bucheckern ähneln. Vor der Verarbeitung muss die harte Schale der Früchte entfernt werden. Häufig wird Buchweizen für Müslis und Bratlinge verwendet. Brot kann aus Buchweizenmehl nur gebacken werden, wenn es mit einem anderen Mehl vermischt wird.

Wussten Sie, dass

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Bio-Facts

  • BIO AUSTRIA Betriebe müssen alle Betriebszweige biologisch bewirtschaften – eine Umstellung nur von Teilen des Betriebes ist verboten.
  • Im Sinne der Kreislaufwirtschaft werden auf BIO AUSTRIA Betrieben vorrangig Nährstoffe aus Ernterückst.nden und Gründüngungspflanzen genutzt
  • Das Saatgut für Bio-Pflanzen wird sorgfältig ausgewählt: Nur gentechnikfreies, robustes und standortangepasstes Saatgut findet den Weg in die Bio-Böden.

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