DI Agnes Scheucher

© BIO AUSTIRA NÖ und Wien, Marco Kokol

Ich bin seit 2015 für BIO AUSTRIA NÖ und Wien tätig und betreue hauptsächlich das Mostviertel. Auf einem Mostviertler Milchviehbetrieb aufgewachsen, war ich drei Jahre als Betriebs- und Dorfhelferin in NÖ tätig. Neben einigen anderen beruflichen Stationen absolvierte ich an der BOKU ein Studium der Agrarwissenschaften und gründete eine Familie mit vier Kindern. Ich bewirtschafte hobbymäßig eine kleine Fläche mit Nüssen, Obst und Gemüse für den Hausgebrauch. 

Meine Aufgaben und mein Angebot als Bio-Beraterin:
Es gibt keinen wichtigeren, keinen der Betrachtung würdigeren Gegenstand als den Boden!“ schreibt Frédéric Albert Fallou 1852. Der Boden ist als Grundlage der Landwirtschaft schon immer wichtig gewesen und die Voraussetzung für gute Erträge. 

Unsere Grünlandböden sind von ihrem Ausgangsmaterial und ihrer Mächtigkeit sehr verschieden und reagieren daher auf Umwelteinflüsse wie Niederschlag, Temperatur, Düngung usw. unterschiedlich. Das sogenannte Ertragspotential des Bodens ist von Natur aus mehr oder weniger gegeben und kann mit guter Bewirtschaftung und Düngung optimal genutzt werden oder eben über- oder unternutzt werden. 

Die Dauergrünlandböden sind überwiegend humusreich und voller Leben (15-20 RGVE/ha), das es zu pflegen gilt. Nur ein aktives Bodenleben stellt den Pflanzen ausreichend Nährstoffe zur Verfügung. Gerade im Grünland gibt es sehr viele Symbiosen der Pilze und Bakterien mit den Pflanzenwurzeln. 

Aus all dem und der biologischen Wirtschaftsweise ergibt sich eine standortangepasste Bewirtschaftung, da meist nur eine begrenzte Düngermenge verfügbar ist. Dafür gilt es zu überlegen, wo die höheren oder niedrigeren Ertragspotentiale gegeben sind und darauf aufbauend die Düngung und Mähhäufigkeit anzupassen. 

Den Ampfer erkennen wir alle sofort, aber eine Gemeine Rispe oder die Herbstzeitlose sind in allen ihren Entwicklungsstadien schon unbekannter. Nicht alle bodendeckenden Gräser sind Gemeine Rispe und können ausgestriegelt werden. Da ist eine gute Kenntnis der Gräser und Kräuter und ihrer Zeigerwerte wichtig. Ich kenne zwar nicht alle Gräser beim Namen, kann aber mittlerweile wertvolle und weniger wertvolle Gräser und Kräuter auch ohne Blüten gut unterscheiden. 

Wenn ich zu euch auf den Hof komme, können wir den vorhandenen Boden einordnen, einfache Tests durchführen und besprechen, was uns die Pflanzen über den Boden sagen. In weiterer Folge können wir die Düngung und Nutzungsintensität klären und eventuelle Anpassungen überlegen. Erst dann kommt für mich die Überlegung, ob es eine Nachsaat oder mineralische Düngung (Kalkung, Phosphor, Schwefel) braucht. 

Weiters könnt ihr mich gerne anrufen zu Fragen betreffend Richtlinien und zum ÖPUL23-Programm. 

Dieses Beratungsangebot ist für BIO AUSTRIA Mitglieder kostenlos. 

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