Dipl.päd. DI Dietmar Niessner

© BIO AUSTIRA NÖ und Wien, Marco Kokol

Seit 2016 bin ich im Team von BIO AUSTRIA NÖ und Wien für die Betreuung und Unterstützung der Imker:innenszene zuständig. 

Im Herbst werden es 30 Jahre, dass Bienen in mein Leben eingezogen sind und mich auf Trab halten. Bienen haben mich aber auch davor schon begleitet, in meiner Gemeinde in Tirol oder beim Studium an der BOKU. Neben der Biene schlägt mein Herz aber auch für die Almwirtschaft, die bunte Botanik zwischen den Schrofen und dem Tiroler Grauvieh, das sich unter Extrembedingungen behaupten kann. 

Bereits an der BOKU war es zu bemerken: Bienen spielen keine große Rolle in der Landwirtschaft. Die Vorlesung war vor allem von Latzhoseträger:innen besucht, der alternativen Szene an der Uni. Die Imkerei lief immer so nebenbei mit – Bienen, ja die gibt’s eh in jedem Dorf. Die Selbstdarstellung der Imker:innenszene war geprägt durch Unprofessionalität, Streitigkeiten und wurde dementsprechend nicht ernst genommen. 

Nach dem Studium durfte ich als Bio-Kontrollor u. a. für Bienen viel von den Kolleg:innen lernen. Im Rahmen der Kontrolle von ERNTE-Betrieben wurde ich mit dem Thema Weiterbildung, Umstellungskurse konfrontiert. In Ermangelung von Kursangeboten entschloss ich mich, die Kurse selbst anzubieten. Heuer sind es wohl schon an die 20 Jahre, dass ich dadurch Kolleg:innen am Weg zum Biobetrieb begleiten darf. 

Meine Weiterbildung in der Imkerei setzte sich mit dem Imkermeister und dem Wanderlehrer des österreichischen Imkerbundes fort. Kontakte und Austauschtreffen mit Kolleg:innen aus dem Ausland erweitern meinen Horizont grenzüberschreitend. 

Mein Engagement bei BIO AUSTRIA 

Die Bio-Kontrolle war eine tolle, eine lehrreiche Zeit. Beratung war aber nicht der Inhalt meiner Aufgabe. Umso erfüllender finde ich meine Aufgabe im Bio-Verband, um Kolleg:innen am Weg zur Bioimkerei zu unterstützen. 

Dies beginnt bereits in der Ausbildungsphase und endet bei der Betriebsübergabe vom Opa auf den Enkel. Ich lege in meinen Kursen immer großen Wert darauf, dass Anfänger:innen bio-gerecht starten. So verbauen sie sich nie die Zukunft, indem sie womöglich den gesamten Wabenbau aufgrund von Pestizidbelastungen im Zukaufswachs tauschen müssen. Oftmals muss man Kolleg:innen auch überzeugen, wie toll und wertvoll ihr „normaler Honig“ eigentlich ist. Jede Honigernte, oft sogar völkerweise, ist ein ganz besonderes Produkt. Die Bio-Kennzeichnung ist ein Ausdruck der Wertschätzung den Bienen gegenüber. Seien wir stolz darauf! 

Mir ist es auch ein ganz großes Anliegen, dass die Imkerei im Bio-Verband präsent ist, ernst genommen wird. 

Was kann ich für euch ImkerInnen bei BIO AUSTRIA  machen?
Das Thema Bienen, Wild- und Honigbienen und ihre Bedürfnisse wach halten. Lebensraum und Nahrungsgrundlagen erhalten, auch wenn Bio-Flächen im Ackerbau immer größer werden. Bewusstseinsbildung! 

Ich bin für euch da, wenn ihr Fragen zu Betriebsweisen habt, Varroaregulierung, Umstellung, Förderungen, Betriebsmittel in der Imkerei. Überzeugen zur Zertifizierung auch vom Eigenbedarf. 

Ich will euch Mut machen, euren Honig nicht zu verschleudern, sondern zu einem fairen und wertschätzenden Preis an die Kund:innen zu bringen. 

Die BIO AUSTRIA Bauerntage sind immer eine tolle Veranstaltung. Bienen sind präsent! Der Bienentag vereint Kolleg:innen aus ganz Österreich und es ist immer ein schönes Wiedersehen. Im Team der BienenberaterInnen bemühen wir uns, spannende Referent:innen zu finden. 

Conclusio: Die Imkerei ist ein Teil der Landwirtschaft. Sie muss als dies wahrgenommen werden und braucht die Zusammenarbeit mit den anderen Sparten der Landwirtschaft. 

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